Interview: Von einfachen Stoffen zum fairen Ergobaby

Habt ihr euch schonmal gefragt, wie so eine Ergobaby Trage oder ein Puck-Mich-Sack entsteht? Was passiert wo mit den Rohmaterialien? Wie fair ist Ergobaby eigentlich? Und wer kümmert sich überhaupt darum, dass alles nach Plan verläuft? Letzteres können wir euch ganz leicht beantworten: Yassin Deo kümmert sich darum. Seines Zeichens Production and Sourcing Supervisor. Sein Job kann ganz schön spannend, aufregend und stressig werden. Schließlich produziert Ergobaby weltweit. Und die kleinste Unregelmäßigkeit kann ganz schön viel durcheinanderwirbeln.

Yassin kennt sich also bestens aus, wenn es um die Entstehung eines Ergobaby Produktes geht. Und genau aus diesem Grund wollen wir ihn alle restlichen Fragen selbst beantworten lassen. Denn wer kennt sich besser aus als der Fachmann höchstpersönlich? Niemand, wie wir feststellen mussten. Nach dem folgenden interessanten Interview waren nämlich auch wir um einiges schlauer. Vielen Dank dafür, lieber Yassin.

Wer bist du und was ist deine Aufgabe bei Ergobaby?

Ich bin Yassin Deo und ich bin Production and Sourcing Supervisor.

Woran arbeitest du gerade?
Ich bin zur Zeit hauptsächlich als Projektmanager für unsere neuen Designs und Produktentwicklungen tätig.

Wie bist du Teil der Ergobaby-Familie geworden?

Ich hatte das Glück, dass Vanessa Van Bui, Vice President of Supply Chain, mich wollte und eingestellt hat.

Was begeistert dich an den Ergobaby-Produkten?

Ich finde es toll, dass wir Produkte entwickeln, die nicht nur praktisch sind, sondern darüberhinaus noch zu einer tieferen, familiären Bindung beisteuern.

Welches ist dein Lieblingsprodukt und warum?

Ganz klar der Ergobaby Puck-Mich-Sack. Als ich als kinderloser 26-jähriger Mann zu Ergobaby kam, hatte ich keinen blassen Schimmer, was ein Pucksack ist. Geschweige denn welche Funktion er haben könnte. Nachdem ich dann aber gesehen habe, wie wohl sich Babys darin fühlen und wie sie wie durch Zauberhand sofort darin einschlafen, wurde ich ein Fan vom Puck-Mich-Sack.

Wie entsteht ein Ergobaby-Produkt, beispielsweise eine Babytrage?

Unsere Produkte entstehen dank gemeinsamer globaler Anstrengungen! Ein erster wichtiger Schritt im Entstehungsprozess ist es, die Rohmaterialien logistisch zu koordinieren, damit sie pünktlich in der Fabrik sind. Dann folgt die Pilot-Produktion. Das ist ein Testlauf, bei dem wir feststellen, wie der Prozess in der Massenproduktion ablaufen wird. Nur so können wir garantieren, dass am Ende ein qualitativ einwandfreies Produkt entsteht.

Wie sieht der allererste Schritt und wie der letzte aus?

Im ersten Schritt wird der Stoff zugeschnitten. Hierfür werden die Stoffe meterhoch übereinandergelegt. Dann wird ein digitalisiertes Schnittmuster über die Stoffe gelegt. Es ist wie ein einzelnes Puzzlestück, das erst zusammen mit vielen weiteren Stücken zu einer Babytrage wird.

Die Stofflagen werden dann von einer ganz feinen und präzisen Klinge durchgeschnitten. Es ist wirklich beeindruckend zu sehen, wie so viele Lagen Stoff in nur einem Schnitt zugeschnitten werden.

Der allerletzte Schritt bei einer solchen Produktion ist dann der Qualitätscheck. Nur damit können wir garantieren, dass das Produkt am Ende korrekt hergestellt wurde – sowohl was seine Funktion, die Sicherheit aber auch das Aussehen angeht.

Wo und unter welchen Bedingungen werden die Ergobaby-Produkte hergestellt?

Unsere Produkte werden in Vietnam und Indien hergestellt. Dabei arbeiten wir mit zwei Partnern zusammen, denen die Sicherheit und das Wohlbefinden der Arbeiter unglaublich wichtig ist. Jede der Fabriken ist absolute Spitze. Ich kann absolut bestätigen, dass wir zwei Lieferanten gefunden haben, die die Arbeitsbedingungen der Angestellten priorisieren. Und darüberhinaus die örtlichen Gemeinden unterstützen.

Wird das regelmäßig überprüft?

Jede unserer Produktionsstätten besitzt den höchsten zertifizierten Qualitätsstandard. Das wird regelmäßig von offizieller Seite durch Organisationen und unabhängige Dritte überprüft.

Was ist die größte Herausforderung in der Produktion?

Im vorher festgelegten Zeit- und Kalkulationsplan zu bleiben. Die Herausforderungen in Sachen Design und Beschaffung kann man normalerweise schnell durch die gute Zusammenarbeit zwischen Ergobaby und den Lieferanten meistern. Dabei allerdings immer im Projektumfang zu bleiben was Kosten und Zeitplan angeht, das ist die Herausforderung. Vor allem immer dann, wenn Unvorhersehbares passiert. Während einer Produktion musst du diese Risiken immer schon im Voraus bedenken und einkalkulieren. Nur so können plötzlich auftretende Hürden überwunden werden.

Wie fühlt es sich an, am Ende das neue Produkt in den Händen zu halten?

Es ist ein Moment der Vollendung und Zufriedenheit. Ich kann gar nicht oft genug betonen, was für eine globale Zusammenarbeit hinter solch einer Produktion steckt. Mein persönlich schönster Moment ist allerdings immer wieder, wenn ich sehe, wie unsere Produkte im Alltag tatsächlich genutzt werden.

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