Schlaftipp: Für eine Mütze mehr Schlaf

„Und? Schläft es schon durch?“ Diese Frage wird euch gerade in der ersten Zeit sicherlich immer und immer wieder gestellt. Wahrscheinlich kocht ihr schon innerlich, wenn ihr diese Frage nur hört, weil die Antwort doch ganz offensichtlich ist: „Schaut in meine müden Augen! Nein, tut es nicht.“ Und dass euer Liebling das nicht tut, ist auch völlig normal, wie unsere Expertin Sandra weiß. Doch dieses Wissen macht die Situation ja nicht leichter. Deshalb verrät Sandra im heutigen Schlaftipp, wie ihr es schafft, die eine oder andere Mütze Schlaf mehr zu bekommen:

Ein leerer Magen will gefüllt werden

Babyschlaf ist noch immer ein Thema, das fast alle Eltern beschäftigt. Und das wird es auch immer bleiben. Im ersten halben Jahr schlafen Babys eben nicht durch. Nein, nie. Denn so ein Säugling will Nähe und Geborgenheit und… FUTTER. Im Alter von zehn Tagen ist so ein Babymagen winzig. Die Magengröße ist dann gerade mal vergleichbar mit einem Hühnerei. Weil Muttermilch leicht verdaulich ist, ist dieser winzige Magen also immer wieder schnell leer und das Geschrei groß. Die Folge: die Eltern sind übermüdet.

Selbstverständlich gibt es auch Säuglinge, die recht schnell drei bis fünf Stunden am Stück schlafen. Diese Eltern dürfen sich über jede Nacht, in der ihr Baby „durchschläft“, freuen. Denn es ist reine Glückssache und das Schlafverhalten kann sich noch mehrmals ändern. Mama und Papa selbst haben da nur wenig Einfluss auf das Schlafverhalten oder die Schlafdauer ihres Babys.

Nächtliche Nähe bringt große Vorteile
Um die Phase mit den nächtlichen Weckrufen gut zu überstehen, sollten Eltern es sich daher so einfach wie möglich machen. Das Baby sollte deshalb dicht bei den Eltern schlafen. Wenn es nicht ohnehin schon im Beibett schläft, sollte das Babybett wenigstens im elterlichen Schlafzimmer stehen, um das nächtliche Stillen einfacher zu gestalten.
Besser ist es jedoch direkt bei den Eltern am Bett, denn das Baby sucht Nähe und Geborgenheit. Außerdem synchronisiert sich der Schlafrhythmus von Mutter und Kind mit der Zeit, die Schafzyklen passen sich aneinander an. Wenn das Baby langsam aufwacht und dabei schmatzt, wird auch die Mama davon wach. Der Säugling kann also schon im Halbschlaf angelegt werden. Mütter kommunizieren so intuitiv mit Ihrem Baby und stimmen sich ab.

Der große Vorteil ist dabei nicht zu übersehen: Man muss nachts nicht richtig aufstehen, sondern kann sein Baby zu sich heben und im Halbschlaf stillen. Stillen im Liegen ist sehr bequem und verhindert darüberhinaus, dass man richtig aufwacht und anschließend schwer wieder einschlafen kann. Manche Babys quengeln außerdem nach dem Stillen weiter und suchen nach Nähe und Körperkontakt. Dann reicht es oftmals schon, eine Hand beim Baby zu haben oder es etwas zu schaukeln.

Kleine, sanfte Schlaftricks

Einige Babys tun sich sehr schwer damit, in den Schlaf zu kommen. Sind sie endlich eingeschlafen, wachen sie schnell wieder auf. Auch das ist normal. Wir dürfen nicht vergessen: Babys verarbeiten das am Tag Erlebte im Schlaf. Einige Eltern greifen aus Verunsicherung, Verzweiflung und Übermüdung zu Büchern und Schlaftrainern. Doch wirklich gut fühlen sich damit die wenigsten.

Versucht es doch lieber mal mit diesen kleinen, sanften Tricks:

  • An dieser Stelle hatte ich im Januar bereits über Schlafvoraussetzungen Stichwort: Schlaffenster. Achtet wirklich unbedingt auf die Anzeichen eures Babys, sie erleichtern das zu Bett bringen ungemein.
  • Für Säuglinge, die weinen und anfangen mit den Armen zu rudern, wenn sie müde werden, ist ein Pucksack hilfreich. Er gibt Begrenzung und Sicherheit und die Babys kommen schneller zur Ruhe. Auch hier ist zusätzlicher Körperkontakt wichtig.
  • In vielen Familien hat es sich bewährt, das Baby am Abend einmal zu wecken und zu stillen – bevor man selbst ins Bett geht. Damit ist das Risiko geringer, genau in dem Moment vom Kind geweckt zu werden, in dem man gerade eingeschlafen ist.
  • Ihr seid selbst völlig erschöpft? Dann legt euch ruhig mal gemeinsam mit eurem Schatz ins Bett. Er wird sicherlich glücklich einschlafen, weil Mama oder Papa da sind. Gleichzeitig bekommt ihr die Möglichkeit, etwas vorzuschlafen. Denn: die erste Schlafphase ist meist auch die längste.
  • Schlaf morgens so lange wie dein Kind. Hab keine zu großen Anforderungen, zum Beispiel frühes Aufstehen, um viel zu schaffen, an dich.

Am Ende muss nochmals betont werden: es ist eine Phase und die Phase geht vorüber. Ja, aktuell begleiten wir unsere Kinder beim Schlafen. Aber es wird die Zeit kommen, in der sie selbständig, alleine und glücklich einschlafen. Garantiert.

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