Weihnachten steht vor der Tür. In dieser Zeit versammelt sich die (erweiterte) Familie ja oft am Tisch, um gemeinsam zu essen. Ist euch dabei schon mal bewusst geworden, dass so ein gemeinsames Familienessen so viel mehr ist, als einfach nur ein Aufeinandertreffen zur Nahrungsaufnahme? Es ist ein Ereignis, das extrem auf die Bindung innerhalb der Familie und auf das emotionale Wohlbefinden einzahlt.
Studien zum Thema Familienessen
Studien haben gezeigt, dass ein gemeinsames Familienessen die Verbindung innerhalb der Familie verbessern kann, schon alleine weil damit regelmäßig die Möglichkeit besteht, sich gegenseitig auszutauschen. Zusätzlich haben amerikanische Wissenschaftler herausgefunden, dass Kinder, die mindestens dreimal pro Woche gemeinsam mit ihrer Familie zu Mittag oder Abend essen, sich gesünder ernähren, in der Schule besser mitmachen und weniger verhaltensauffällig sind. Diese gemeinsamen Mahlzeiten sind ein Ort für alltägliche Gespräche, die den einzelnen Familienmitgliedern dabei helfen, sich verbunden und gehört bzw. gesehen zu fühlen. Denn ja, es ist nicht nur wichtig, dass ihr eine Bindung zum Baby aufbauen könnt, sondern bestenfalls auch innerhalb der Familie einen Ort für Verbindung schafft – für Groß und Klein. Denn ihr könnt ein Leben lang auf euer Bindungskonto einzahlen.
Eine weitere Studie der Harvard Health Publications betont sogar, dass das gemeinsame Essen – neben der stärker werdenden Bindung – dazu ermutigt, sich gesünder zu ernähren. Als Eltern könnt ihr den Kindern bei Essgewohnheiten ein Vorbild sein, ihr könnt dabei gemeinsam den Tag besprechen und auf Sorgen oder Themen, die eure Kinder beschäftigen, eingehen. Damit stärkt ihr letztlich die emotionale Gesundheit eures Nachwuchses.
Indem ihr euch ganz bewusst dafür entscheidet, euer gemeinsames Essen für den Bindungsaufbau innerhalb der Familie zu nutzen, habt ihr automatisch einen Platz geschaffen, an dem nicht nur Kommunikation, sondern auch die allgemeine Entwicklung eures Kindes oder eurer Kinder gestärkt und gefördert werden. Und ja, uns ist bewusst, dass eine Mahlzeit mit Kleinkindern ganz schön chaotisch sein kann. Aber: glücklicherweise erwartet ja niemand Perfektion, sondern lediglich Verbindung. Und in unserem heutigen Blog möchten wir euch gerne ein paar Ideen an die Hand geben, wie ihr diese Bindungsmomente am Frühstücks-, Mittags- oder Abendbrottisch erschaffen könnt.
Bühne frei für den Bindungsaufbau beim Familienessen
TV, Tablet, Smartphone – all das gehört bestenfalls nicht auf oder in die Nähe eures Esstischs, wenn ihr gesunde und nachhaltige Essgewohnheiten etablieren möchtet. Auch Spielzeuge am und auf dem Esstisch können zu sehr ablenken. Denn viele Kinder wollen lieber spielen als essen. Und dann sind die Spielzeuge schneller IM Essen als euch lieb ist – ein unnötiger Stressfaktor. Übrigens: diese Regel gilt auch für euch Erwachsene. Versucht euer Smartphone während des Essens in einen anderen Raum zu verbannen, so dass ihr gar nicht erst in Versuchung geratet, auf einen Nachrichtenton oder ein Vibrieren zu reagieren.
Die nächste Requisite auf einer gelungenen Familienessen-Bindungsaufbau-Bühne ist die Sitzplatzgestaltung. Euer Kind sollte unbedingt einen für ihn oder sie perfekt passenden Stuhl haben – sei es ein Hochstuhl oder ein Kleinkindstuhl. Es sollte ein Platz sein, an dem sich euer Nachwuchs wohlfühlt, weil er oder sie nicht zu hoch oder zu tief sitzt, und bei dem seine oder ihre Füßchen fest auf dem Fußbrett verankert sind. Das hilft eurer/m Kleinen dabei, sich auf das Essen vor ihm oder ihr zu fokussieren und sich damit zu beschäftigen.
Routinen und Rituale für das Familienessen
Regelmäßige Familienessen sind die Eckpfeiler für Harmonie und Struktur innerhalb eures Zuhauses. Klingt ganz schön pathetisch? Ist aber so. Denn von Routinen rund um den Esstisch können Familien profitieren, vor allem wenn die Kinder noch sehr klein sind. Wir haben hier ein paar Ideen für euch gesammelt, mit denen ihr gemeinsame Essensroutinen etablieren könnt:
- Feste Essenszeiten: Stimmt eure Essenszeiten mit dem Familienkalender ab und etabliert eine feste Zeit für, z.B. das Abendessen, die für alle Familienmitglieder passt. Das gibt euren Kindern Sicherheit und ein Gefühl von Normalität und Vorfreude. Gerade kleine Kinder sehnen sich nach Routinen. Diese helfen ihnen zu verstehen, was wann von ihnen erwartet wird. So könnt ihr Kämpfe und Unruhen rund um Mahlzeiten reduzieren.
- Essen gemeinsam zubereiten: Bindet eure Kinder in die Essensvorbereitungen mit ein. Je nach Alter und Fähigkeiten. Kleinkinder könnten beispielsweise mit Hilfe ihres Lernturms das Gemüse abwaschen oder den Tisch decken. Wenn ihr eure Kinder so einbindet, fühlen sie sich wertgeschätzt und als wichtiger Teil im Team “Familie”. Außerdem gestaltet ihr so den Übergang zum Esstisch etwas sanfter – gerade für diejenigen, die etwas mehr Überzeugung benötigen, um an den Tisch zu kommen.
- Übergangsritual: Denkt euch ein Mini-Ritual aus, bei dem alle wissen: jetzt ist Essenszeit. Das kann ein Klingeln sein, ein bestimmtes Lied oder ein laut und deutliches “Abendessen!” Signale wie diese erleichtern es euren Kindern, von der Spiel- oder Bildschirmzeit zur Essenszeit zu wechseln.
- Feste Sitzplätze: Jede/r am Tisch hat seinen festen Sitzplatz. Das gibt allen Beteiligten Sicherheit und bringt Ruhe in diesen Teil der Routine. Denn so gibt es keine plötzlich auftretenden Streitereien zwischen Geschwistern, wer wo und auf welchem Stuhl sitzt. Jede/r hat seinen Platz, an dem er oder sie sich wohlfühlt.
- Keine Ablenkungen: Wer sich von elektronischen Geräten, Spielzeugen oder Büchern ablenken lässt, kann nicht am gemeinsamen Austausch teilnehmen. Daher schaltet ihr auf jeden Fall den Fernseher aus und entfernt Tablets und Smartphones vom Esstisch. Wenn ihr noch sehr kleine Kinder habt, gilt das eben auch für Spielzeuge und Bücher.
- Routinen für danach: Nach dem Essen solltet ihr auch beim Abdecken und Saubermachen die gesamte Familie einbeziehen. Die Kleinen können ihren eigenen Teller in die Küche tragen oder den Tisch abwischen. Im Anschluss ist gemeinsame Familienzeit ein wertvolles Ritual. Das kann ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft oder ein gemeinsames Gesellschaftsspiel sein. Das hilft dabei, den Abend mit einem schönen gemeinsamen Erlebnis als Familie ausklingen zu lassen.
Wenn ihr solche Routinen einführt, kann das einen positiven Einfluss auf Körper und Geist aller Familienmitglieder haben. Wie bereits gesagt, so ein Familienessen dient nicht nur zur Nahrungsaufnahme, sondern füttert auch die emotionalen und sozialen Verbindungen innerhalb eurer Familie an.
Gesprächsanregungen für Familienessen
Es ist gar nicht so einfach, den Einstieg in ein gutes Gespräch zu finden. Auch und gerade innerhalb der Familie nicht. Wichtig ist, dass ihr ein Gespräch nicht mit Fragen beginnt, die mit Ja/Nein beantwortet werden können, sondern bestenfalls eine Diskussion anstoßen. Ein paar Beispiele:
- Höhen und Tiefen des Tages: Wie wäre es, wenn ihr euch gegenseitig nach dem schönsten, dem blödesten und dem lustigsten Moment oder Ereignis des Tages befragt? Jede*r ist einmal dran. Diese einfache Frage kann tatsächlich zu tiefergehenden Gesprächen führen und hilft Kindern dabei, Erlebtes und Gefühle richtig auszudrücken.
- “Ich sehe was, was du nicht siehst”: Dieses simple Kinderspiel könnt ihr an jedes Alter anpassen. Die Kleinsten fragt ihr nach Farben und Formen auf dem Tisch. Älteren Kindern könntet ihr vielleicht etwas abstraktere Fragen stellen, zum Beispiel könnten sie Zutaten im Essen erraten oder, ihr besprecht, aus welchem Land/welcher Kultur das jeweilige Gericht stammt.
- Tierimitationen und mehr: Kleine Kinder lieben es, Tierstimmen zu erraten oder sie gar selber vorzumachen. Mit älteren Kindern könntet ihr daraus ein Tierquiz machen, indem ihr nach Lebensräumen oder speziellen Merkmalen und Eigenschaften der Tiere fragt. So weckt ihr Neugier und animiert spielerisch zum Lernen.
- Geschichtenerzähler: Beginne mit einer fiktiven Geschichte, die dann von jedem Familienmitglied reihum ergänzt wird. Diese könnt ihr altersgerecht anpassen. Sind eure Kinder schon etwas älter, könnt ihr sie dazu bringen, noch komplexere Ideen oder Handlungsstränge hinzuzufügen. Damit fördert ihr ihre Kreativität.
- Gefühle ausdrücken und reflektieren: Stellt Fragen wie “Wie hast du dich heute bei einem bestimmten Ereignis in der Schule/im Kindergarten gefühlt?” oder “Was hat dich heute zum Lachen gebracht?” Das ermutigt Kinder jeden Alters, ihre Gefühle zu reflektieren und fördert deren emotionale Intelligenz.
- “Entweder… oder…”-Fragen: Mögt ihr gerne “Entweder… oder…”-Fragen? Die Kleinsten bekommen ganz einfache Fragen, während die für die Größeren am Tisch komplexer sein könnten. Zum Beispiel: “Würdest du lieber fliegen oder dich unsichtbar machen können?” Diskutiert die jeweiligen Antworten. Dabei könnt ihr interessante Einblicke in die jeweiligen Persönlichkeiten und Wertvorstellungen bekommen.
- Fiktive Szenarien: Ihr könnt die Phantasie eurer älteren Kinder fördern, indem ihr Szenarien erschafft wie “Wenn du überall hinreisen könntest, wohin würdest du fliegen/fahren/gehen – und wieso?” oder “Wenn du etwas erfinden könntest, welches Problem würde es lösen?” Das hilft ihnen, problemlösungsorientiert und zielgerichtet zu denken bzw. diese Art des Denkens zu fördern.
- Geschichtliche “Was wäre, wenns”: Diese Idee ist wieder für Familien mit älteren Kindern: Erschaffe ein geschichtliches “Was wäre, wenn”-Szenario, z.B. “Was wäre, wenn das Internet 50 Jahre früher erfunden worden wäre?” Diskussionen wie diese können kritisches Denken anstoßen und auf spaßige Art und Weise Geschichte lehren.
- Zukunftsträume und -wünsche: Fragt eure Kinder – unabhängig von deren Alter – nach ihren Zukunftsträumen und -wünschen. Diskutiert mit ihnen die Schritte, die sie denken, die sie machen müssen, um diese Träume und Wünsche zu verwirklichen. Diese Gespräche befeuern nicht nur den Ehrgeiz, sondern geben auch Einblicke in das, was eure Kinder begeistert und motiviert.
Lustige Tischspiele
Führt lustige Tischspiele ein, die alle mit einbeziehen. Beispiele sind Wissensquizze über die Familiengeschichte, Wortspiele oder einfache Rätsel. Diese Spiele sorgen für jede Menge Spaß und lassen das Mittag- oder Abendessen lebhaft und lehrreich werden.
Gemeinsam kochen
Wenn alle Familienmitglieder gemeinsam das Essen vorbereiten, kocht ihr nicht nur zusammen, sondern verbringt auch wichtige Familienzeit miteinander. Das kommt im manchmal stressigen Familien- und Arbeitsalltag oft viel zu kurz. Außerdem probieren Kinder auch eher mal was Neues aus, wenn sie beim Kochprozess beteiligt waren. Testet gemeinsam einfach mal neue Rezepte. So lernen eure Kinder ganz nebenbei, wie man einfache Gerichte zubereitet.
Damit eure Kinder tatkräftig mit anpacken können in der Küche, macht es Sinn einen sicheren und praktischen Lernturm zu verwenden. Der Evolve Lernturm von Ergobaby besteht lediglich aus zwei Zubehörteilen für den Evolve 3-in-1Hochstuhl bzw. Kleinkindstuhl. Ihr müsst nur den Sitz oder die Babyschale entfernen und den Leitergriff aufstecken sowie die Trittfläche einschieben. Schon ist aus dem Hochstuhl ein sicherer Lernturm geworden, von dem aus euer Nachwuchs seine Aufgaben pflichtbewusst und mit jeder Menge Spaß erledigen kann.
Mottoabende
Wie wär’s mit einem Mottoabend? Das muss ja nicht jede Woche der Fall sein, aber so ab und zu? Ein Abend, an dem sich alles um ein Motto dreht, wo jede/r sich entsprechend anzieht und das Essen zum Thema passt? Italienisch, Mexikanisch oder ein Superhelden-Abend? “Schicker Freitag” wäre doch auch ein mögliches Motto… Jeden Freitag hübscht ihr euch etwas auf und setzt euch gemeinsam an den Esstisch. Auf diese Weise lernen eure Kinder spielerisch und mit jeder Menge Spaß verschiedene Kulturen und Küchen kennen. So bleibt das Abendessen immer ein spannendes Erlebnis für alle.
Dankbarkeit und Reflektion beim Familienessen
Nehmt euch die Zeit, bei jeder gemeinsamen Mahlzeit zu erzählen, für was ihr persönlich gerade dankbar seid. Erzählt von den besten Momenten des Tages und sprecht über eure Pläne für die kommenden Tage. Das kann ein wunderbares Mittel sein, um ein Familienessen zu beenden und um Positivität innerhalb der Familie aufrechtzuerhalten.
Familientraditionen rund ums Essen erschaffen
Wenn rund um euer gemeinschaftliches Essen Familientraditionen entstehen, kann das einen gravierenden Einfluss auf eure Kinder und deren Identität haben. Sie spüren ganz bewusst, dass sie Teil dieser Familie sind. Diese Traditionen können zu Ritualen werden, die über Jahrzehnte hochgehalten und gefeiert werden. Es sind Traditionen, auf die sich Kinder und Erwachsene gleichermaßen immer wieder freuen, die die Familienbande stärken und zu lebenslangen Erinnerungen werden. Hier ein paar Inspirationen für Familienessen-Traditionen, die ihr in euer Familienleben einführen könntet:
- Das Sonntagsmahl: Macht aus einem Sonntagsabendessen ein ganz besonderes Familientreffen mit einem etwas aufwändigeren Essen oder einem beliebten Familienrezept. Diese wöchentliche Tradition kann zu einer festen Institution werden, bei der alle die Möglichkeit bekommen, am Ende einer stressigen Woche die Verbindung zur Familie wiederherzustellen. Bevor es in eine neue Woche geht.
- Kulturelle Abende: Jede Woche oder jeden Monat könntet ihr eine neue Küche ausprobieren: italienisch, mexikanisch, japanisch oder indisch. Mit jedem Essen lernt ihr dabei etwas Neues über die jeweilige Kultur mit Hilfe von Musik, Essen und Deko. Dadurch wird so ein Abendessen nicht nur spannend, sondern auch noch lehrreich.
- Geburtstagswunsch: Das Geburtstagskind darf entscheiden, was es an seinem oder ihrem Ehrentag zu essen gibt. Vom Lieblingsessen zuhause bis hin zum Lieblingsessen aus dem Lieblingsrestaurant – alles ist erlaubt. Auf diese Weise wird an diesem Ehrentag nicht nur das jeweilige Familienmitglied, sondern auch noch sein oder ihr ganz persönlicher Geschmack gefeiert.
- Frühstück zum Abendessen: Einmal die Woche gibt’s Frühstück als Abendessen. Ganz einfach. Schließlich mag sicherlich jeder von euch auch mal am Abend Rührei mit Speck oder Müsli mit Joghurt, nicht wahr?
- Themenabende: Diese heben sich etwas von den Mottoabenden weiter oben ab, führen aber auch eine Regelmäßigkeit ein, auf die sich jede/r verlassen kann. Wie wäre es mit Pasta-Montagen oder Wrap-Dienstagen? Diese Routine erleichtert euch die Essensplanung für die Woche und hilft den Kindern, sich auf bestimmte Tage in der Woche besonders zu freuen.
- Familienkochbuch: Ein Familienkochbuch, zu dem jede/r seine oder ihre Lieblingsrezepte beitragen kann, ist eine wundervolle Sache. Das Buch wird mit der Zeit immer größer und dicker werden und wird zu einem wertvollen Familienerbe, das von Generation zu Generation weitergereicht werden kann. Schnappt euch in regelmäßigen Abständen euer Rezeptbuch und kocht etwas gemeinschaftlich daraus. Und sobald ihr neue Lieblingsgerichte für euch entdeckt, fügt ihr sie hinzu.
Wertvolle Familienessen, die in Erinnerung bleiben und Bindung stärken
Indem ihr Spaß und Freude an den Esstisch bringt und eine Atmosphäre schafft, in der jede*r Lust hat sich einzubringen und dankbar ist, für das, was er oder sie da gerade hat, kann so ein Familienessen Familienbande richtig stärken. Denkt dran, es geht nicht nur um die Nahrungsaufnahme, sondern um die Erinnerungen und Verbindungen, die da rund um den Esstisch geschaffen werden. Na, worauf wartet ihr noch? Fangt am besten heute Abend damit an. Verwandelt euer Familienessen in einen aufregenden und inspirierenden Bindungsmoment.