Und wieder ist ein weiterer Monat um. Ja, wirklich, euer kleiner Schatz ist nun bereits in seinem siebten Lebensmonat! Der Wahnsinn, oder? Wir nähern uns immer mehr dem Ende der offiziellen Babyzeit und damit auch den ersten eigenen Schritten deines Babys. Unvorstellbar, was? Na gut, fairerweise sind es ja auch noch einige Monate und ein paar Meilensteine, die da vor euch liegen. Wir sind ja gerade mal auf der Hälfte. Aber: die Zeit rast.
Aktuell liegt euer Kleines vermutlich noch viel herum, ist dabei aber schon mächtig aktiv: es reckt und streckt sich und rollt von einer Seite auf die andere. Sein Ziel in diesem Monat: es möchte vorankommen. Und das wird es zum Ende dieses siebten Monats vermutlich auch. Denn in der “Baby Entwicklung 7 Monate” steht der Meilenstein “Robben” an. Schneller als ihr gucken könnt, begibt sich euer Baby jetzt auf Entdeckungsreise. Außerdem wird seine Handmotorik immer präziser und auch in seiner sozialen bzw. mentalen Entwicklung machen sich Veränderungen bemerkbar. Welche genau das sind, schauen wir uns gemeinsam mit Hebamme und Baby-Expertin Katrin Ritter an. Und zwar im Rahmen unserer Blog-Serie „Baby Entwicklung: Mit Ergobaby durch’s erste Lebensjahr“.
Baby Entwicklung 7 Monate: der Meilenstein Robben und weitere Entwicklungsschritte
Kontrollierter Drehvorgang in Rückenlage
Auf dem Rücken liegen? Langweilig! Da kommt man ja kaum voran. Deshalb drehen sich die meisten Babys im siebten Monat schnell und kontrolliert vom Rücken auf den Bauch, um dann nach einem Spielzeug zu greifen oder sich in eine höhere Position zu bringen. Bleibt euer Schatz doch einen Moment auf dem Rücken liegen, nutzt er oder sie diese Position, um entspannt einen Gegenstand in den Händen zu betrachten und zu untersuchen – oder auch seine eigenen Füßchen. Die landen nämlich immer häufiger im Mund (Hand-Fuß-Mund-Koordiniation).
Zwergensitz
Dreht sich euer Baby immer wieder vom Rücken auf den Bauch und wieder zurück, werdet ihr beobachten können, dass es dabei auch immer mal wieder gewollt auf der Seite liegen bleibt, um zu spielen. Dabei stützt es sich auf nur einen Unterarm und stellt vielleicht sogar das obere Bein mit dem Fuß vor sich auf dem Boden ab. Diese Position wird Zwergensitz genannt. Damit nimmt das kleine Füßchen zum allerersten Mal Kontakt mit der Unterlage auf und gewinnt so nach und nach mehr Stützfunktion.
Robben in Bauchlage
Auf dem Bauch liegend wird euer Nachwuchs sich in diesem Monat immer mehr weg vom symmetrischen Ellenbogenstütz hin zum wechselnden Einzel-Ellenbogenstütz bewegen. Üben könnt ihr das, indem ihr ein Spielzeug vor ihm etwas in die Luft haltet. Nach und nach wird euer Baby sich so aus seinem symmetrischen Ellenbogenstütz lösen und ein Ärmchen in die Luft strecken, um nach dem Spielzeug zu greifen. Das ist eine super Vorbereitung für das Robben.
Erstaunt wird euer Kleines jetzt auch feststellen, dass es sich bereits von der Stelle bewegen kann. Und zwar rückwärts. Dafür geht es in den symmetrischen Handstütz und schiebt sich rückwärts über den Boden. Diese beiden Baby Entwicklungsschritte helfen ihm nun auch dabei, sich nach und nach nach vorne zu robben. Dafür platziert ihr am besten einen von ihm begehrten Gegenstand außerhalb seiner Reichweite. Ihr werdet sehen, euer Baby wird alles daran setzen, sich in genau diese Richtung zu bewegen. Und zwar im wechselnden Einzel-Ellenbogenstütz. Die Beine zieht es dabei entweder hinter sich her oder setzt sie sogar ein wenig ein, um besser voranzukommen. Ihr könnt euren Liebling dabei unterstützen, indem ihr sanft eure Hände hinter seinen Füßchen platziert. Jetzt kann er oder sie sich daran abdrücken und sich Stück für Stück in Bauchlage in Richtung Ziel bewegen. Auf glatten Fußböden gelingt das am besten.
Allerdings robben nicht alle Kinder sofort los. Denn Robben ist anstrengend. Ist euer Knirps besonders neugierig, werdet ihr aber mit ziemlicher Sicherheit Augenzeuge dieser Art der Fortbewegung werden. Wenn auch nicht lange. Denn eigentlich wollen die Lütten ja höher hinaus und krabbeln. Und so kann es zum Ende des siebten Monats schon vorkommen, dass sich euer Baby in den Vierfüßlerstand drückt und vor und zurück schaukelt. Diese Bewegung wird auch “Rocking” genannt und tritt in der Regel nur zwei Wochen auf. Seinem geliebten Spielzeug kommt es so aber nicht näher. Also wieder runter auf den Boden und weiter robben.
Unreifer Pinzettengriff
Beim Robben sind die Hände eurer Babys weit geöffnet. Begegnet er oder sie unterwegs einem Fussel oder Krümel auf dem Boden, werdet ihr nun auch beobachten können, dass nicht mehr mit der ganzen Hand zugegriffen wird, sondern dass Daumen und Zeigefinger immer koordinierter eingesetzt werden. Vielleicht wird zunächst noch der Mittelfinger mit dazu genommen, aber auch das wird immer weniger. Aus diesem unreifen Pinzettengriff entwickelt sich in den kommenden Wochen der reife Pinzettengriff, bei dem sich dann nur noch die jeweiligen Fingerspitzen berühren.
Fremdeln oder Trennungsangst
Während euer Baby in seinem siebten Lebensmonat immer mehr den Raum um sich herum entdeckt und sich in Bauchlage fortbewegt, setzt parallel dazu aber auch das Fremdeln bzw. die Trennungsangst (ca. zwischen dem 6.-9. Monat) ein. Das bedeutet, ab jetzt und bis zum 2. oder 3. Lebensjahr, wird euer Baby bzw. Kleinkind weniger gern mit “Fremden” konfrontiert werden. Fremd sind ihm dabei alle Personen, die nicht wie Mama oder Papa sind. Das bedeutet, je mehr euch eine Person ähnelt, desto weniger fremdelt euer Baby voraussichtlich.
Dieser Entwicklungsschritt ist sehr wichtig, denn er zeigt, dass sich die Gefühlslage eures Nachwuchses stabilisiert. Mit Hilfe des Fremdelns soll das Baby lernen, sich an die Personen zu halten, die es versorgen. So der Plan der Natur. Übrigens: Es fremdeln nicht alle Babys gleich stark. Kinder, die schon früh häufig Kontakt mit unterschiedlichen Menschen hatten, fremdeln in der Regel weniger stark als solche mit wenig sozialen Kontakten. Dem Baby unbekannte Personen sollen dessen Wunsch nach Distanz respektieren. Mit etwas Geduld und Zeit wird es immer mehr Vertrauen aufbauen.
Baby Entwicklung 7 Monate: Macht eure Umgebung babysicher
Wow, schon wieder so ein enormer Sprung. Und das in nur vier Wochen. Die Episode “Baby Entwicklung 7 Monate” hat es mal wieder in sich. Und überhaupt, führt euch wirklich mal die Baby Entwicklungsschritte Monat für Monat vor Augen… Was da im Körper und im Kopf eures Säuglings so abgeht… Wirklich ein Wunder. Also, passt gut auf euer kleines Wunder auf und macht eure Wohnung oder euer Haus babysicher. Macht die Steckdosen dicht, sperrt die Reinigungsmittel ein, rundet Tischkanten ab und versteckt scharfkantige Pflanzen oder kleinteilige Deko. Euer Baby kommt! Und zwar immer schneller. Sobald ihr auch nur einmal denkt, “Oh, die Treppe sollten wir bald dicht machen”, müsst ihr es auch schon tun. Und zwar sofort. Denn nur einen Tag später steht euer Krümel plötzlich am Treppenabsatz. Es geht soooo schnell. Und deshalb: beobachtet, unterstützt und genießt jede noch so kleine Veränderung. Euer Baby hat auf jeden Fall seinen Spaß dabei.
