Stilltipp: Die Rolle des Vaters beim Stillen

Väter beim Stillen

Hilflos, unsicher, ja sogar überflüssig, so können sich Väter in der ersten Zeit nach der Geburt leicht fühlen. Schließlich dreht sich in dieser Zeit verdammt viel ums Stillen. Und da hat der frisch gebackene Papa wenig Möglichkeiten sich einzubringen… Falsch! Genau so ist es nämlich nicht, denn auch Väter spielen beim Stillen eine tragende Rolle. Das findet auch Johanna Granchi, ihres Zeichens Stillberaterin in Frankreich.

Seit Menschengedenken sind es die Mütter, die zunächst einmal allein für die Nahrungsversorgung ihrer Babys aufkommen – eben weil sie stillen (können). Väter hingegen haben noch nie diese ganz besondere Fähigkeit besessen, Milch für ihre Kinder produzieren zu können.

Stillen ist von Natur aus Muttersache, aber das heißt noch lange nicht, dass Väter nichts dazu beitragen können. Natürlich hat noch nie ein Vater seinem Kind die Brust gegeben! Genauso abwegig ist es aber zu denken, der Vater hätte in einer Stillbeziehung nichts verloren. Dem ist nämlich nicht so. Denn schließlich beschränkt sich das Mutter- oder Vatersein nicht allein auf die Ernährung des Kindes.

Elternschaft ist sehr viel komplexer und bedeutet so viel mehr.

Es geht eben nicht nur darum, den Hunger des Babys zu stillen, sondern auch seine weiteren Bedürfnisse zu befriedigen:

  • Liebe, Zuneigung, Zärtlichkeit…
  • Wohlbefinden, Wärme, menschlicher Kontakt…
  • Gesundheit, Pflege, Sauberkeit…
  • Beschäftigung, Entwicklungsförderung, Spielen…
  • soziale Entwicklung…
  • nächtliches Aufwachen…
  • und vieles mehr

Der Vater als „nicht-stillendes“ Elternteil kann seinem Baby demnach noch sehr viel mehr bieten. Seine Rolle als aktiver Unterstützer ist unverzichtbar, diese sollte er nie in Frage stellen.

Ein Vater, der sich am Stillen beteiligen möchte, kann sich beispielsweise über die unterschiedlichsten Themen informieren, um der Mutter in schwierigen Situationen oder bei aufkommenden Zweifeln zur Seite zu stehen.

Die emotionale Unterstützung durch den Vater ist zudem ein essenzieller Faktor für längeres Stillen.

Er kann dafür sorgen, dass sowohl Mutter als auch Baby beim Stillen die richtige Position finden, indem er ihnen beispielsweise Kissen bringt.

Darüber hinaus gibt es so viele weitere hilfreiche Dinge, die Väter tun können, dass es mir schwerfällt, sie alle aufzuzählen, ohne das Gefühl zu haben, eine endlose Liste daraus zu machen! Aber ein paar möchte ich dennoch hier aufzählen:

Ein Baby braucht sehr viel Zuneigung, menschlichen Kontakt und Interaktion. All diese Bedürfnisse kann der Vater erfüllen, indem er sein Baby trägt, mit ihm kuschelt, mit ihm spazieren geht, mit ihm spricht, ihm ein Liedchen singt etc.

Er kann aber auch einen wertvollen Beitrag für die Gesundheit seines Babys leisten, indem er Augen und Nase reinigt, es badet, ihm die Windel wechselt oder es anzieht.

Auch bei der Auswahl der geeigneten Pflegeprodukte für das Baby kann der Vater mitwirken, indem er sich über deren Qualität, Zusammensetzung und Wirkung auf die Gesundheit informiert.

Väter beim Stillen

Um die Entwicklung seines Babys zu fördern, kann der Vater mit ihm spielen, es bespaßen und beruhigen – und dabei seiner Fantasie freien Lauf lassen, um sich aktiv mit ihm zu beschäftigen und es zum Lachen bringen.

Und obwohl er nicht selbst stillt, ist auch die nächtliche Unterstützung durch den Vater unerlässlich…Gerade in den ersten Monaten passiert es häufig, dass Babys nachts aufwachen, was in diesem Entwicklungsstadium völlig normal ist. Hier kann der Vater sich prima mit einbringen, indem er in solchen Momenten für sein Kind da ist: Er kann ihm die Windel wechseln, es auf den Arm nehmen, es der Mutter zum Stillen bringen, es beruhigen und es beim Einschlafen begleiten.

Ihr seht, es gibt bei Babys unzählige Bedürfnisse zu erfüllen. Und genau so findet der fürsorgliche Vater nach und nach seinen Platz im Mutter-Vater-Kind-Still-Gefüge und kann für sein gestilltes Kind da sein.

Mehr zu diesem Thema: 10 Möglichkeiten, den Vater ins Stillen einzubinden

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