Adapt und Omni 360 sind, wie ihr ja wisst, unsere neuesten Babytragen und kommen ganz ohne Neugeborenen-Einsatz aus. Das heißt, sie wachsen mit und können schon von Geburt (ab 3,2 kg) an verwendet werden – dank cleverer Verstellmöglichkeiten. Für die Tragen Original, Performance (nicht mehr erhältlich, aber immer noch im Umlauf), 360 sowie 360 Cool Air wird für die Nutzung von Geburt an ein so genannter Neugeborenen-Einsatz benötigt. Wie dieser funktioniert und mit welchen Tipps und Tricks man ihn korrekt anwendet, das weiß und verrät unsere liebe Trageberaterin Mieke (www.clauwi.de):
Der Ergobaby Neugeborenen-Einsatz besteht aus zwei Teilen (äußerer Einsatz und Kissen) und passt sich immer dem Entwicklungsstand deines Babys an, um eine gesunde Haltung in der Trage zu gewährleisten.
Wann kann ich den Neugeborenen-Einsatz weglassen?
Von Geburt an sollte der komplette Einsatz genutzt werden, da der äußere Neugeborenen-Einsatz den Kopf stützt und das Kind seitlich stabilisiert. Sobald das Baby sein Köpfchen sicher und kontrolliert selber halten kann und auch nicht mehr seitlich wegkippt, kann der äußere Einsatz weggelassen und nur noch das innere Kissen separat in der Trage verwendet werden. Sichere Kopfkontrolle bedeutet übrigens, dass das Baby im Unterarmstütz sein Köpfchen hochnimmt, guckt und den Kopf dann kontrolliert wieder ablegt.
Das Kissen ist dafür da, dass sich die Beinchen des Kindes in der Trage in der Anhock-Spreiz-Haltung befinden und damit das Kind nicht zu sehr überspreizt (der Steg der Trage kann noch zu breit sein). Dieser zweite Teil des Neugeborenen-Einsatzes sollte so lange verwendet werden, bis die Beine des Kindes so lang sind, dass beide Kniegelenke und Unterschenkel frei beweglich sind, wenn das Baby ohne Einsatz in der Trage getragen wird. Je nach Größe des Kindes und Modell der Trage ist das in der Regel zwischen dem 5. und 8. Monat der Fall. Ab dann kann die Trage auch ohne Einsatz genutzt werden.
Der äußere Neugeborenen-Einsatz kann ebenfalls auch separat – ohne das untere Stützkissen – verwendet werden. Sinnvoll ist dies bei recht großen Kindern, die zwar schon von der Länge her ohne Einsatz in die Trage passen würden, die aber noch Kopf- und Seitenstützung benötigen. In der Regel kann aber zuerst auf den äußeren Einsatz verzichtet werden.
Gibt es verschiedene Modelle?
Der Ergobaby Neugeborenen-Einsatz hat sich seit seiner Markteinführung 2009 im Laufe der Jahre kaum verändert:
2014 sind Druckknöpfe am oberen Rand dazu gekommen, um den Rand des Einsatzes nach dem Umklappen zu fixieren. Außerdem wurde seitlich noch eine Lasche mit Druckknopf angebracht, um den Einsatz auch an der Trage zu fixieren.
2016 haben die Entwickler den Neugeborenen-Einsatz ein letztes Mal überarbeitet. Easy Snug heißt das neue Modell nun. Mit ihm ist das Handling einfacher geworden. Ab sofort ist es möglich, den Einsatz an der Trage zu befestigen, bevor das Kind in der Trage platziert wird. Zuvor mussten Einsatz und Kind zusammen in die Trage gesetzt werden.
Den Neugeborenen-Einsatz gibt es zum einen in einer Variante aus 100% Baumwolle. Aber auch eine luftigere Version aus atmungsaktivem Mesh-Material ist erhältlich. Bei diesem Modell wird zusätzlich Baumwolle verwendet. Und zwar an den Stellen, an denen der Einsatz mit der empfindlichen Babyhaut in Kontakt kommt.
Wie wird der Neugeborenen-Einsatz richtig genutzt?
Beim neueren EasySnug-Einsatz gibt es zwei Anwendungsvarianten: das Aufnehmen von Kind und Einsatz gleichzeitig und das Platzieren des Kindes im bereits in der Trage befestigten Einsatz.
Bei allen älteren Modellen müssen Kind und Einsatz gemeinsam aufgenommen und in der Trage platziert werden. In diesen Fällen sollte der Tragende den Einsatz vor sich ab- und das Kind hineinlegen. Zuvor sollte der Hüftgurt der Trage bereits umgelegt worden sein.
Kind und Einsatz zusammen: Um das Kind richtig zu platzieren, ist es wichtig, dass das herausnehmbare Kissen gerade und korrekt im unteren Teil des Einsatzes liegt. Das Kind wird dann zu Beginn mit dem Popo auf den sichtbaren Teil des Kissens gelegt, also so, dass der Po leicht erhöht liegt. Wenn man dann zwischen den Beinen des Kindes das Kissen greift und hervorzieht, rutscht der Po nach hinten, so dass das Kind bereits in einer Anhock-Spreiz-Haltung ist. Der äußere Rand des Einsatzes geht nun stützend bis in die Kniekehlen und das Kissen liegt ganz dicht am Popo. Die Arme des Kindes sollten möglichst auf seine Brust gelegt werden. Das erleichtert gleich das Hochheben.
Nun wird das Kind gemeinsam mit dem Einsatz aufgenommen und in der Trage platziert. Hierfür werden Kind und Einsatz unter den Achseln gegriffen (Daumen oben, Finger auf dem Einsatz am Rücken des Kindes) und das Baby gerade vor dem Bauch platziert. Das Stützkissen liegt nun auf dem Hüftgurt auf.
Bei den Tragen 360 sowie 360 Cool Air sollte das Kissen noch ein Stück tiefer sitzen: die optimale Position ist hier so, dass das gesamte Stützkissen in der Sitzschale liegt und das Etikett auf der Unterseite des Einsatzes auf dem kleinen genähten Dreieck in der Sitzschale liegt.
Nun werden Baby und Einsatz mit einer Hand festgehalten. Das geht am besten, indem man sich ganz leicht zurücklehnt, den Arm diagonal über Einsatz und Kind führt und das Kissen des Einsatzes festhält. Mit der anderen Hand greift man jetzt das Rückenteil mittig am oberen Rand und zieht es hoch. Optimal ist es, während des Hochziehens den Einsatz tief nach unten in die Trage zu schieben. Nun wird der Verbindungsgurt auf dem Rücken geschlossen (wie das geht, haben wir ja schon im letzten Tragetipp erzählt).
Einsatz und Kind separat: Wenn ihr euren EasySnug Neugeborenen-Einsatz erst in der Trage befestigen wollt, ehe ihr euer Baby reinlegt, knöpft ihr den Einsatz erst an die Trage und schlüpft dann durch einen der Schultergurte. Nun vergewissert ihr euch, dass der Einsatz richtig tief in der Trage sitzt – bei der 360 und 360 Cool Air gehört das Warnlabel unten am Einsatz auf das kleine genähte Dreieck in der Sitzschale. Bei der Original-Kollektion gehört das Warnlabel an die Oberkante vom Hüftgurt, um Platz für die Füßchen zu schaffen. Jetzt ist es Zeit für das Baby. Nehmt euer Kind auf, legt es auf der Schulter ab, auf der noch kein Schultergurt liegt, und lasst euer Baby vorsichtig in die Trage gleiten. Nun schlüpft ihr in den 2. Schultergurt und schließt auch hier den Verbindungsgurt auf dem Rücken.
Im nächsten Schritt zieht ihr die Schultergurte jetzt fast ganz fest, aber lasst noch ein kleines bisschen Spielraum, um den Sitz eures Kindes noch einmal zu kontrollieren.
Korrekturtipps und Hinweise: Um den Sitz des Kindes noch etwas zu perfektionieren, greift ihr direkt vor dem endgültigen Festziehen einmal über ein Bein des Kindes an das Kissen im Einsatz. Drückt es oben zusammen und zieht das Kissen in Richtung eures Bauches. So liegt der Po des Kindes nicht direkt auf dem Kissen, sondern schwingt quasi hinter dem Kissen.
Streicht bei geschlossenem Verbindungsgurt und kurz vor dem endgültigen Festziehen der Schultergurte auch gerne noch einmal mit einer Hand zwischen Trage und Einsatz nach unten, um den Einsatz schön tief in der Trage zu platzieren. Kontrolliert beziehungsweise korrigiert ihn so, dass der Rand des Einsatzes die Beinchen auch wirklich bis in die Kniekehlen stützt.
Da der optimale Spreizwinkel der Beinchen von Neugeborenen tatsächlich etwas geringer ist als bei größeren Babys, kann es durchaus sein, dass die Beinchen in der ersten Zeit ein wenig vor dem Bauch sind. Die Füße gehen zu Anfang neben dem Einsatz in den Raum, der durch Kissen und äußeren Einsatz seitlich zwischen Hüftgurt und Rückenteil geschaffen wurde. Je größer das Kind wird, desto breiter wird der Winkel und die Beinchen gehen weiter auseinander, so dass sie irgendwann nicht mehr in der Trage „verschwinden“, sondern neben der Trage „rausgucken“.
Als letzten Schritt zieht ihr nun die Trage fest.