Bett? Schnuller? Wanne zum Baden? Kinderwagen? Windeln? Kaum ist klar, dass schon bald ein neues Mitglied die Familie ergänzen wird, kreisen die Gedanken der werdenden Eltern um die eine Frage: Was müssen wir in den kommenden Wochen und Monaten alles besorgen, damit wir bereit sind für das kleine Wunder und der Start für uns alle gut gelingt? Gerade Eltern, die zum ersten Mal Nachwuchs erwarten, sind nicht selten überfordert mit der Informationsflut, die da auf einen einprasselt. Zudem bedeuten die Anschaffungen ja auch jede Menge Kosten – da möchte man nur ungern „zuviel“ oder „unnütz“ einkaufen.
Aus diesem Grund hat sich unsere liebe Expertin und Hebamme Katrin mal hingesetzt und schriftlich festgehalten, was ihr zu Beginn denn wirklich braucht und wo ihr vielleicht doch den einen oder anderen Euro sparen könnt. In unserem heutigen Expertentipp präsentiert sie euch dabei nicht nur eine praktische Checkliste, die ihr euch herunterladen und an der ihr euch orientieren könnt, sondern verrät darüber hinaus noch ein paar wertvolle Tipps und Tricks, eben #weilwirkinderlieben:
Zuallererst sei euch gesagt: So ein frisch geborenes Baby benötigt keine große Fülle an Babyprodukten, sondern in erster Linie Nähe, Körperkontakt und eine bedürfnisorientierte und alters- und entwicklungsgerechte Versorgung. Es braucht also vor allem euch. Kauft also erst einmal nur das Nötigste ein, lasst das Kind kommen und erweitert dann nach Bedarf. Die Anschaffungen, die notwendig sind, solltet ihr im Idealfall bis zu fünf Wochen vor dem errechneten Geburtstermin erledigt haben – einfach, damit ihr die letzten Wochen entspannt und mit freiem Kopf genießen könnt.
Viele Produkte rund ums Baby kommen nur kurze Zeit zum Einsatz oder haben eine lange Haltbarkeit. Diese könnt ihr sehr gut gebraucht kaufen und so ein paar Euros sparen. Bei Gegenständen wie Autobabyschalen solltet ihr jedoch ganz genau hinschauen: Die sollten IMMER unfallfrei, nicht älter als 6 Jahre alt und nach ECE R44/04 oder besser i-Size zugelassen sein. Sparen und dabei vermeiden, dass ihr nach der Geburt alles doppelt und dreifach bekommt, könnt ihr auch, indem ihr eine Wunschliste für Freunde und Familie erstellt. Darin könnt ihr ganz genau angeben, was ihr noch benötigt. Übrigens: schöne Geschenke in nichtmaterieller Form sind auch Gutscheine, z.B. für eine Trageberatung, die sich beim ersten Kind immer empfiehlt. Auch eine Stoffwindelberatung, falls sowas in Frage kommt, oder eine Stillberatung durch eine Stillberaterin IBCLC sind tolle Geschenkideen. Und bei alledem solltet ihr natürlich nicht vergessen, dass auch eure Hebamme, die euch in der Schwangerschaft und im Wochenbett betreut, viele weitere wertvolle Tipps geben kann.
Während unsere pdf-Checkliste alle sinnvollen Produkte für die ersten Lebensmonate enthält, möchte ich an dieser Stelle gerne noch einen genaueren Blick auf die folgenden Bereiche werfen:
Die 4 wichtigsten Produkte im Bereich „Schlafen“
- Beistellbett (1,40 m – 1,20 m oder kleiner)
- atmungsaktive Matratze mit waschbarem Bezug
- der Körpergröße angepasster Schlafsack
- Pucksack
Eine sichere und geborgene Schlafumgebung ist für die Entwicklung und Gesundheit des Babys wichtig. Daher empfiehlt sich mindestens im kompletten ersten Lebensjahr – gerne auch länger (Stichwort: Familienbett) – das Schlafen BEI den Eltern. Wichtig ist, dass das Baby in einem Beistellgitterbett am elterlichen Bett schläft und NICHT IM Bett der Eltern. Dadurch erhöht sich nämlich unter anderem das Risiko für das Sterben am plötzlichen Kindstod. Da so ein Baby schnell wächst, empfiehlt es sich ein höhenverstellbares 1,20m Kinderbett zu kaufen. So hat man die Möglichkeit, zunächst eine Bettseite offenzulassen, um es direkt auf gleicher Höhe am Elternbett zu befestigen. Eine atmungsaktive Matratze mit waschbarem Bezug und ein Baumwolllaken runden den sicheren Schlafplatz ab.
Ebenso wichtig, wie das Schlafen im Beistellbett ist ein passender und der Jahreszeit bzw. Temperatur angepasster Schlafsack. Die entsprechende Größe findet man mit folgender Rechenformel: Körpergröße des Babys – Kopflänge + 10 cm zum Wachsen. Ein Schlafsack MUSS immer in der entsprechend passenden Größe gewählt werden, das Baby DARF NICHT hineinwachsen. Die Kopföffnung darf zudem nie größer als der Kopf sein, damit das Baby nicht im Schlafsack versinken kann. Eine Orientierung bietet diese Übersicht.
In unruhigen Stunden und auch kurz nach der Geburt gibt es zudem noch die Möglichkeit das Baby mit einem Pucksack zu pucken, um die Enge aus dem Mutterleib nachzuahmen und dem Baby Begrenzung und Halt zu geben.
Die 5 wichtigsten Produkte im Bereich „Transport“
- Ergonomische Autobabyschale
- Ergonomische Babytrage oder/und gewebtes/elastisches Tragetuch
- Ergonomischer Kinderwagen/Buggy
- Ergonomische elektrische Schaukel oder Federwiege
- Ergonomischer Hochstuhl für den Esstisch
Beim Kauf einer Autobabyschale ist es am einfachsten, mit dem entsprechenden Auto zu einem Fachhändler für Autositze (z.B. Zwergperten, Kindersitzprofis, Familie Bär, BabyOne) zu fahren und sich bezüglich der Ergonomie fürs Baby, dem Gewicht der Schale sowie der Sicherheit und Eignung fürs eigene Auto (nicht jeder Testsieger passt in jedes Auto) beraten zu lassen. Bevorzugt werden hier modulare Systeme auf Isofixbasis (sofern Isofix vorhanden ist). Wichtig: Der Autositz ist ausschließlich zum Transport im Auto konstruiert worden und nur gegebenenfalls für den Transport zwischen Wohnung und Auto empfehlenswert! Da Babys in Autoschalen eher fixiert in einer starren Position sitzen, ist für eine sonstige Beförderung des Babys definitiv eine ergonomische Babytrage bzw. ein Tuch oder ein Kinderwagen besser geeignet.
Um eine für sich und das Baby passende Tragehilfe zu finden und diese individuell einstellen zu können, empfiehlt sich eine Beratung bei einer Trageberaterin oder hierfür kompetenten Hebamme. Für die ersten Lebenswochen und Monate eignet sich ein weiches, elastisches und anschmiegsames Material sehr gut und vermittelt so ein inniges und bequemes Tragegefühl. Sollte das Tragen auf Grund von z.B. körperlichen Beschwerden, zu warmen Außentemperaturen oder anderen Umständen nicht möglich sein oder möchte man ab und zu das Baby ablegen, kann ein kompakter, ergonomischer Buggy bzw. Kinderwagen eine großartige Alternative sein.
Last but not least gehört wohl zu den wichtigsten Babyprodukten, neben Babytrage und Kinderwagen, die elektrische Schaukel oder als Alternative auch die Federwiege. Jede frischgebackene Mutter kennt den Zustand, dass mit einem Neugeborenen das Leben plötzlich Kopf steht. So befindet sich diese noch nachmittags müde im Schlafanzug mit zerzausten Haaren, der Haushalt ist nicht gemacht, der Einkauf nicht erledigt und das Frühstück noch auf dem Esstisch. Wie schön wäre jetzt eine Dusche, um sich wenigstens frischer zu fühlen und ein wenig Zeit für sich zu haben… Aber was tun, wenn der Partner unterwegs ist oder die eigene Mutter leider nicht um die Ecke wohnt?
Die Lösung heißt elektrische Babyschaukel. Am besten ein ergonomisches Modell, in dem das Baby in seiner natürlichen Haltung gut gestützt wird und das Kinn nicht auf die Brust gedrückt wird bzw. der Kopf zur Seite ausweicht. Bitte unbedingt mit Baby ausprobieren oder im Internet nach entsprechenden Produktvideos schauen. Am praktischsten sind kompakte Modelle, die bequem in unterschiedliche Räume mitgenommen werden und so überall zum Einsatz kommen können.
Zusätzlich hierzu bietet es sich an, von Anfang an, einen Hochstuhl am Esstisch zu verwenden. Viele Hersteller bieten mittlerweile – ergänzend zum normalen Kinderstuhl – Extralösungen für Neugeborene und Babys an, die noch nicht sitzen können. So hat man sein Baby von Geburt an in Augenhöhe mit am Tisch und das neue Familienmitglied wird von Geburt an in die Gemeinschaft integriert und lernt ganz automatisch das Essen am Tisch. Auch das Füttern des Kindes geht in dieser Position am rückenschonendsten.