Stillen ist für viele Mütter selbstverständlich und natürlich. Schließlich ist Muttermilch gesund fürs Kind, fördert die Bindung und ist optimal auf den Bedarf des Kindes abgestimmt.
Doch manchmal läuft alles anders als geplant: Die Brust schmerzt, das Stillen löst bei der Mutter Schmerzen aus und ist plötzlich alles andere als schön… Der Grund dafür kann ein Milchstau sein. Doch wie kommt es dazu? Und was kann man dagegen tun? Unsere Still-Expertin Sandra weiß es und verrät es euch selbstverständlich in unserem Expertentipp des Monats.
Am Anfang der Stillzeit hat sich der Körper noch nicht optimal auf den Bedarf des Kindes eingestellt. Die Milchproduktion läuft auf Hochtouren, ist aber noch nicht eingespielt.
Schnell passiert es dann, dass der Körper zu viel Milch produziert. Die Brust ist plötzlich prall und geschwollen und das Kind kann die Brust schwer fassen. Deshalb trinkt es auf einmal weniger und es kommt zu einem unangenehmen Milchstau.
Die Anzeichen für einen Milchstau sind:
– schmerzhaftes Spannen
– die Brust ist warm und wird immer wärmer
– eine leichte Rötung ist zu sehen
– die Mutter fühlt sich schlapp und kränklich
– nach dem Stillen sind noch Verhärtungen in der Brust zu fühlen
Um die Stauung schnell zu lindern und eine Brustentzündung (Link zum Stilltipp Mastitis) zu umgehen, haben wir hier ein paar Tipps für Euch:
- Stillen!
Ganz viel stillen und das Kind mit dem unteren Kiefer (dort sind die Säuglinge beim Saugen am effektivsten) zur Rötung hin anlegen. - Ausruhen!
Ruht euch aus, legt euch ins Bett und schont euch. Holt euch ruhig Hilfe und Unterstützung und lasst euch ordentlich betüddeln und umsorgen. - Tragt keine engen BHs
Lieber lockere Kleidung, die keinen Druck auf die Brust ausübt. - Wärme & Kälte
Wärmt die Verhärtung vor dem Stillen, damit sich die Gefäße weiten und die Milch besser fließen kann, z.B. durch eine warme Dusche, Rotlicht, ein Körnerkissen etc. Nach dem Stillen helfen dann kühlende Brustwickel. Dadurch ziehen sich die Gefäße wieder zusammen. Aber auch ausgerollter Kohl oder Quarkwickel helfen gegen die Schwellung und die Schmerzen. - Massieren
Massiert die Verhärtung vorsichtig und sanft, um den Milchfluss zu fördern und die Verhärtung zu lösen. - Holt Euch Hilfe und lasst euch begleiten
Kontaktiert eure Hebamme oder eine Stillberaterin. Diese wird euch Ratschläge geben, euch begleiten und auch eine Massage etc. anleiten.
Aber Vorsicht: Sollte nach 24 Stunden keine Besserung eingetreten und Fieber dazu gekommen sein, solltet ihr abklären lassen, ob es sich nicht eventuell schon um eine Brustentzündung handelt.