Es ist wieder soweit: Unser Expertentipp des Monats geht in die nächste Runde. Heute ist Trageberaterin Mieke wieder an der Reihe. Beim letzten Mal hat sie euch verraten, warum Tragen die Hirnentwicklung fördert. Heute geht es um den Rücken. Und zwar euren Rücken:
Wenn Eltern ihr Baby direkt nach der Geburt tragen, erfährt es genau die Nähe, Wärme und Geborgenheit, die es noch aus dem Mutterleib kennt. Je nach Charakter des Babys fordert es diese Zuwendung mal mehr und mal weniger stark ein. Und daran ändert sich im Grunde einige Jahre lang nichts. Auch Laufkinder können penetrant und laut einfordern, dass sie JETZT getragen werden MÜSSEN und keinen einzigen Schritt mehr weitergehen.
Bei einem großen Kind ist die Tragedauer jedoch meist kurz und das Gewicht schwer. Bei Neugeborenen ist dieses Verhältnis genau umgekehrt. Eines ist in beiden Fällen allerdings gleich: Die Belastung für den Rücken des Tragenden. Beim Tragen von schweren Lasten wird daher immer geraten, das Gewicht nah am Oberkörper und den Rücken aufrecht zu halten. Außerdem sollte das Gewicht möglichst gleichmäßig auf beide Arme oder Schultern verteilt sein. Wichtig ist auch, dass die Rumpfmuskulatur (Bauch- und Rückenmuskulatur) stark genug ist, die Bewegungen ausreichend zu stützen.
Korrektes Tragen wirkt wie ein sanftes Training
Dieselben Grundsätze gelten auch für das Tragen eines Kindes, auch wenn diese Last noch so niedlich ist. Mit dem Kind auf dem Arm nehmen Eltern in der Regel eine Ausgleichshaltung an. Das führt häufig zu ungleichmäßiger Beanspruchung der Muskeln und dadurch zu Verspannungen. Da gerade nach der Geburt die Bauchmuskulatur noch geschwächt ist, bietet ein Tragetuch/eine Tragehilfe hier Entlastung für die Mama. Und machen wir uns nichts vor, tragen werden Eltern gerade die ganz Kleinen sowieso, ob sie es wollen und sollen oder nicht.
Kontinuierliches, korrektes Tragen von Geburt an wirkt daher wie ein sanftes Training für die Muskeln. Durch das langsam steigende Gewicht des Kindes wird die Rumpfmuskulatur gestärkt und Rückenbeschwerden kann entgegengewirkt werden. Ähnlich wie bei einem Hanteltraining. Wichtig ist hierbei, dass die Eltern sich nicht scheuen, das Kind spätestens mit 6-7 Monaten auch mal auf dem Rücken zu tragen. So werden andere Muskelgruppen beansprucht und das Gewicht gleichmäßiger verteilt.
Rückenschmerzen, Rheuma und Skoliose
Ist die Rückenmuskulatur schwach, ist es von Vorteil, wenn das Hauptgewicht des Kindes auf dem Beckenkamm des Tragenden liegt. Doch auch Eltern, die schon unter Rückenproblemen leiden, können Ihr Baby in Tuch oder Tragehilfe tragen. Bei andauernden Rückenschmerzen sowie bei Skoliosepatienten sollte jedoch unbedingt ein Orthopäde zu Rate gezogen werden. Zusätzlich kann eine Trageberaterin den Sitz der Tragehilfe kontrollieren, denn nicht jede Trage passt optimal zu jedem Körperbau. Auch für Rheumapatienten ist das Tragen im Tuch bzw. in einer Tragehilfe möglich. Das wird sogar vom Zentrum für Mütterberatung der Universitätsklinik für Rheumatologie in Bern ausdrücklich empfohlen. Hier ist es aber auf jeden Fall zu empfehlen, eine Trageberaterin zu kontaktieren, um die für die jeweiligen Einschränkungen optimale Trageweise zu finden. Ist diese erst einmal gefunden, erleichtert das Tragen nicht nur den Alltag, sondern reduziert oft auch die Schmerzen der Betroffenen.
Das Gute: Alle Ergobaby Babytragen wurden von der “Aktion Gesunder Rücken” durch eine unabhängige Prüfkommission – Experten aus verschiedenen medizinischen Fachbereichen – getestet und mit dem Gütesiegel ausgezeichnet. Dieses Prüfsiegel wird nur an Produkte verliehen, die die Wirbelsäule und den Bewegungsapparat optimal unterstützen und den Nutzer entlasten. Ihr könnt euch also sicher sein: Wendet ihr die Babytrage korrekt an, kann euch und eurem Rücken nichts passieren. Im Gegenteil: Er wird es euch danken.