Bei Begriffen wie Snake bite, Flat-Helix, High Nostril oder Orbital wisst ihr sofort, worum es geht? Super, dann ist das vielleicht der richtige Blogbeitrag für euch. Für alle anderen: Die oben genannten Begriffe bezeichnen verschiedene Piercings für Mund, Ohr und Nase. Da Körperschmuck gerade wieder ein Comeback erlebt (sogar alle Bauchnabel-Piercing-Träger dürfen sich freuen), möchten wir uns dem Thema Piercings noch einmal im Hinblick auf das Stillen widmen. Dass euch ein Nasen- oder Ohrstecker da nicht im Wege sein wird, ist klar. Das könnte eher der Fall sein, wenn euer Baby mit einem halben Jahr entdeckt, dass in eurem Gesicht etwas glitzert und daran ziehen möchte (autsch!). In diesem Beitrag geht es allerdings um Brustwarzenpiercings. Gehört ihr also zu den Frauen, die ihre Nippel haben durchstechen lassen und plant eine Schwangerschaft, dann solltet ihr auf jeden Fall ein paar Dinge beachten, um Komplikationen zu vermeiden.
Brustwarzenpiercings in der Schwangerschaft
Möchtet ihr auch in anderen Umständen nicht auf euer Piercing verzichten, ist es sinnvoll, größeren Schmuck einzusetzen als gewohnt. Da nicht nur die Brust in der Schwangerschaft wächst, sondern auch die Brustwarze an Volumen zunimmt, könnte es sonst unangenehme Druckstellen geben. Außerdem wird empfohlen, auf Nylon-Schmuck (z.B. Kunststoff-Retainer aus Polytetrafluorethylen (PTFE) oder Teflon) umzustellen. Vorteil: Das Material stört in der Regel nicht, wenn die Brüste empfindlicher werden. Falls ihr noch kein Brustwarzenpiercing habt, aber unbedingt eines haben möchtet, können wir euch nur davon abraten, euch während der Schwangerschaft piercen zu lassen. Die Heilung des Piercing-Stich-Kanals benötigt teilweise bis zu zwölf Monate. Das Wachsen der Brüste und ein anschließendes Stillen sind für die Heilung der Wunde nicht förderlich.
Stillen mit Brustwarzenpiercing
Es ist ratsam, den Piercingschmuck vor dem Stillen zu entfernen, da das Baby sonst nicht effektiv saugen kann. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass es sich daran verletzt, etwas verschluckt oder einatmet, falls sich durch die Zungenbewegung eures Kindes ein Teil lösen sollte. Grundsätzlich ist das Stillen nach der Entfernung des Piercings aber meist normal möglich. Problematisch kann es nur werden, wenn eine Vernarbung im Gewebe der Brustwarze den Milchspendereflex stört. Das ist jedoch nur selten der Fall. Weitere Gründe für eine unzureichende Milchproduktion könnten sein, dass aus den Einstichstellen vom Piercing etwas Milch tropft oder beim Durchstechen Nerven beschädigt worden sind. Viele Frauen stillen aber auch mit gepiercten Brustwarzen ohne Probleme. Wichtig ist hier nur – wie immer – die richtige Anlegetechnik, damit die Brustwarze nicht wund wird. Denn so könnte schnell eine Infektion im Stichkanal entstehen.
Falls ihr unsicher seid, sucht am besten schon während der Schwangerschaft eine Stillberaterin auf. Sie gibt euch individuelle Tipps und kann euch auch während der Stillzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen.