Seit September 2019 ist unser neuestes Ergobaby jetzt schon auf dem Markt. Es wurde von zahlreichen Eltern und Expert*innen auf Herz und Nieren geprüft und hat seitdem in der Praxis und im Alltag viele begeistern können. Bei zwei Produkttests, die wir gleich mit der Markteinführung initiiert haben, hat es mit der Note „GUT“ abgeschnitten. Na, wisst ihr schon, von welchem unserer Ergobabys die Rede ist? Ganz genau, wir sprechen von unserer Neugeborenentrage Embrace.
Was wir im allgemeinen Feedback immer wieder zu hören bekommen haben, ist, dass die Trage wirklich sehr leicht anzuwenden ist und vielen Eltern den Einstieg ins Babytragen erleichtert. Es gab aber auch ein paar kritische Stimmen, die sich gesorgt haben, ob das Neugeborene auch wirklich immer sofort in der ergonomisch korrekten Haltung positioniert wird. Und auch für uns war die zweilagige, stützelastische Babytragenkonstruktion aus Jerseystoff damals natürlich ein neues und innovatives Produkt, so dass wir nach zahlreichen Prototypentests sicher sagen konnten, dass die Embrace einfach anzuwenden und ergonomisch für Baby und Tragende*n ist. Mittlerweile sind aber darüber hinaus auch noch jede Menge Erfahrungswerte hinzugekommen, aus denen wir wertvolle Tipps und Tricks generieren konnten, die mögliche Anwendungsfehler verhindern sollen. Und die hat uns unsere Trageexpertin Katrin hier einmal zusammengestellt.
Zunächst ist es uns wichtig, euch nochmal darauf hinzuweisen, dass es immer Sinn macht, zusätzlich zu den schriftlichen Anleitungen auch unsere ausführlichen Anleitungsvideos zu schauen – egal, wie einfach und intuitiv das Anlegen der Embrace auch sein mag. Da seht ihr präzise, wie bestimmte Einstellungen vorgenommen werden können und euch das Leben erleichtern. Und dann gibt es auch noch diese folgende Übersicht, in der ihr in Bildern sehen könnt, wie es am Ende aussehen sollte, wenn ihr euer Neugeborenes in der Trage platziert habt:
Alles klar soweit? Dann kommen jetzt unsere zwei wichtigsten Tipps für eine gute ergonomische Haltung eures Nachwuchses:
1. Tiefes Platzieren des Babys im Pobeutel (Sitz)
Nicht ohne Grund haben wir das Material der Embrace besonders weich und anschmiegsam gestaltet. Das bequeme und innige Tragegefühl, das wir von einem elastischen Tragetuch kennen, soll den Übergang von der Gebärmutter ins Leben so sanft wie möglich unterstützen und begleiten. Durch die zwei verschiedenen Tragemodi (für Neugeborene und Babys) kann man die Steg- und Rückenlänge immer individuell passend einstellen. Um dann das beste ergonomische Ergebnis zu erzielen, ist es wichtig, die Elastizität im Material zu nutzen und den Pobeutel komplett auszufüllen, damit der Kopf ausreichend gestützt wird.
Dafür empfehlen wir folgendes Handling (am besten übt ihr das am Anfang vor dem Spiegel):
Ihr schließt die Schnalle des Taillengurtes in der passenden Höhe und lasst das Rückenpanel herunterhängen. Die Schultergurtschnallen sind geöffnet. Ihr nehmt euer Baby auf und hockt es an euren Körper an. Am besten mit dem Po direkt auf Höhe des Pobeutels. Dann hält eine Hand das Kind unter dem Po (der Arm stützt Rücken und Kopf), die andere Hand greift herunter zum Rückenpanel und fasst die Oberkante der Kopfstütze. Während nun das Rückenpanel nach oben geklappt wird (Richtung Kopf), streicht die innere Hand am kindlichen Rücken entlang und hilft den Pobeutel komplett auszufüllen (ggf. das Kind noch einmal nachhocken und schauen, dass sich im Pobeutel kein leerer Raum mehr befindet). Die Hand am Rückenpanel „arbeitet“ parallel mit der anderen Hand und schafft durch eine optimale Elastizität im Material eine gute ergonomische Stützung von Rücken und Kopf. Danach erfolgt nacheinander das Platzieren der Schultergurte auf den Schultern und das Schließen der dazugehörigen Schnallen.
2. Korrektes Festziehen der Schultergurte
Nach dem Schließen der Schnallen und „leichtem“ Festziehen der Schultergurte, (erst der untere, dann der obere), wird das Kind erst noch einmal nachgehockt und geschaut, dass der Steg (Material zwischen den Beinen) von Kniekehle zu Kniekehle reicht und die Oberschenkel in der ergonomischen M-Position hält. Der Kopf ist bei Neugeborenen und kleinen Babys mit unzureichender Kopfkontrolle bis zur Mitte der Ohren gestützt. Sollte dies in dem jeweiligen Tragemodus nicht zu jedem Zeitpunkt möglich sein (da jedes Kind individuelle Proportionen hat und sich unterschiedlich schnell entwickelt), kann als zusätzliche Kopfstütze eine einfache Stoffwindel genutzt werden. Es ist wichtig, dass das finale Festziehen der Schultergurte in drei Schritten durchgeführt wird:
a) Zuerst ist der UNTERE (meint den Schultergurt, der beim Überkreuzen im Rücken „unten“ liegt) Schultergurt an der Reihe: man greift VORNE (vor der Schulter) in den Gurt und gibt das lose Material nach hinten auf die Schulter,
b) dann greift man mit der anderen Hand nach HINTEN zum Rücken und holt den überschüssigen Gurt nach vorne Richtung Schnalle,
c) um es dann festzuziehen.
Dies wiederholt ihr mit dem OBEREN Schultergurt (meint den Schultergurt, der beim Überkreuzen im Rücken „oben“ liegt). Zum Schluss prüft man, ob beide Schultergurte ungefähr gleich lang sind, damit sie gleichmäßig festgezogen sind und man ein symmetrisches Ergebnis erhält.
Das Ziel dieser Vorgehensweise ist, dass man NICHT das Material am Kind (Rückenpanel), sondern das ganze lockere Material im elterlichen Rücken festgezogen hat; dies hat den Effekt, dass das Kind in seiner physiologischen, dem Alter entsprechenden Rückenhaltung gestützt und eine gute ergonomische Anhockung (M-Position) gefördert wird.
Und nun viel Spaß beim Tragen und Ausprobieren unserer Tipps & Tricks! Wenn ihr mögt, freuen wir uns auf eure Tragefotos auf Facebook oder Instagram.