Eine postnatale Depression oder postpartale Stimmungskrise ist bei frisch gebackenen Müttern durchaus ein bekannter und auch weitgehend anerkannter Zustand. Während Schwangerschaft und Geburt passiert eine ganze Menge mit dem weiblichen Körper, und auch die Psyche macht einiges mit. Aber nicht nur die der Mütter ist betroffen, wie eine eine neue Umfrage ergeben hat. Unsere Ergobaby Kollegen aus UK haben zusammen mit dem Forum TheDadsNet insgesamt 1000 Väter gefragt, was die Geburt ihres Kindes mit ihnen gemacht hat. Eines der Ergebnisse: Mehr als ein Drittel der Befragten (34%) habe unter einer Art postnataler Depression gelitten. Zwei Drittel davon fühlte sich nach der Geburt ängstlich und der Rest hatte tatsächlich Probleme, eine Bindung zu dem Säugling aufzubauen.

24 Prozent der Befragten empfinde es zudem als „massiven Druck“ plötzlich für die eigene Familie sorgen zu müssen, während 22 Prozent mit dem erheblichen Schlafmangel zu kämpfen habe. Generell scheinen die jungen Väter sehr mit der neuen, großen Verantwortung zu hadern (21%), 16% vermissen ihre alten Freiheiten und 15% haben einfach das Gefühl im Familienleben zu versagen. 

Der Druck auf die Männer in ihrer neuen Rolle scheint dabei sehr hoch zu sein. So gibt die Hälfte (49%) der Befragten zu, sich für diese Gefühle schämen zu müssen. Grund seien Kommentare und Verurteilungen von Familienmitgliedern (40%), von Freunden (32%) oder generell von der Gesellschaft (ein Drittel). Die Folge: rund 55% der UK Väter spricht nicht darüber und leidet im Stillen. Sowieso sei es zwei von fünf britischen Vätern unangenehm, in der Öffentlichkeit eine aktive Elternrolle zu leben – zum Beispiel in Form von geteilter Elternzeit, Kinderwagen schieben oder den Säugling in der Babytrage herumtragen. 

Erschreckende Ergebnisse und Aussagen in einer Zeit, in der wir immer wieder propagieren, wie toll es ist, wenn Väter in ihrer neuen Rolle aufgehen. Auch unsere Marketing-Kollegin vor Ort, Amanda Loveday, ist durch diese Umfrage alarmiert: Die Studie zeige, dass auch Väter Zeit und aktive Hilfestellung benötigen, um in das Elterndasein hineinzuwachsen, sagt sie. Eine ganz einfache Möglichkeit stelle dabei das Babytragen da, weil es Stress reduziere und den Bindungsaufbau fördere. Doch auch ganz offen mit den Männern über ihre Gefühle, Ängste und Gedanken zu sprechen sei unabdingbar.

In der Tat war das Babytragen unter den Top 3 der Antworten (62%), wenn es um die Frage ging, wie man am besten eine Bindung zu dem Baby aufbauen könne. An erster Stelle wurde das Spielen (71%) und an zweiter Stelle das Sprechen (66%) mit dem Nachwuchs genannt. Außerdem würden das regelmäßige ins Bett bringen (60%), Baden (57%) sowie Füttern (52%) zu einer besseren Bindung beitragen, so die befragten Väter.

Wie die britischen Kollegen herausfanden, wünscht sich eine große Mehrheit (88%) der Männer einfach mehr Aufklärung über die Möglichkeiten als junger Vater eine bessere Bindung aufzubauen. Es ist also ein großes Interesse da, das unbedingt gefördert werden sollte. Junge Väter müssen einfach noch mehr dazu ermutigt werden, ihre #tragenderolle tagtäglich mit Spaß und Freude auszuleben – ohne ein Gefühl von Scham dabei zu empfinden. Erfreulicherweise schließt die Studie mit dem Ergebnis, dass 92% der 1 000 Befragten ihre Vaterrolle um nichts in der Welt wieder hergeben möchten und ganze 96% betonen, dass das Vatersein die beste Erfahrung überhaupt sei.

 

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