Euer Baby ist in seinem fünften Lebensmonat und Stück für Stück, Schritt für Schritt schreitet seine Entwicklung voran. So vernetzen sich seine beiden Gehirnhälften immer mehr, so dass es zum Ende des fünften Monats voraussichtlich gezielt greifen kann. Und zwar über seine Körpermitte hinaus. Wow, was für ein Meilenstein! Klingt gar nicht danach? Oh doch, ist es aber, denn diese Fähigkeit ist hoch koordinativ und ein wirklich großer Schritt auf der Entwicklungsreise eures Babys. Es ist die Voraussetzung für das spätere Drehen eures kleinen Wunders.
Und damit sind wir auch schon wieder mittendrin in unserem fünften Teil unserer Blog-Serie „Baby Entwicklung: Mit Ergobaby durch’s erste Lebensjahr“. Darin verrät euch unsere liebe Hebamme und damit Baby-Expertin Katrin Ritter, mit was euch euer Baby Monat für Monat überraschen wird und wie ihr es in den einzelnen Bewegungsabläufen unterstützen könnt, beziehungsweise wie ihr die Entwicklung fördert. Am Ende dieser Reise wartet dann der aufrechte Gang auf euch und natürlich auf euer Baby. Wie spannend! Doch bis es soweit ist, passiert noch unendlich viel im Körper und im Gehirn der kleinen Knirpse. Und alles zusammen zahlt am Ende auf das große Ziel ein. Jetzt, nach fünf Monaten also das Greifen über die Mitte.
Entwicklung Baby 5 Monate – diese Meilensteine könnt ihr jetzt beobachten:
Das Greifen aus und über seine Körpermitte
Wir haben es euch ja bereits verraten: Euer Nachwuchs wird vermutlich zum Ende des fünften Monats (etwa 50% aller Kinder können das zu diesem Zeitpunkt) aus der Rückenlage ein Spielzeug mittig vor seinem Körper mit beiden Händen gezielt greifen können. Und nicht nur das, es kann – im Gegensatz zum vorangegangenen Monat – sogar bewusst entscheiden, welche Hand es dafür nimmt. Spielzeug wandert nun – noch unbewusst – von einer Hand in die andere.
Die Rückenlage wird wieder instabil
Wie bitte? Haben wir im letzten Monat nicht gefeiert, dass die Rückenlage nun endlich schön stabil ist und euer Kind aus dieser heraus sein Spielzeug greifen kann? Ja, genau, so war es. Doch diese Rückenlage wird nun wieder instabil, weil euer Schatz plötzlich Arme und Beine gleichzeitig in die Luft strecken kann. Das macht es beispielsweise, wenn es mit beiden Händen vor seinem Gesicht spielt. Es führt die Fußsohlen zueinander und „greift“ auch mit diesen zu (Fuß-Fuß-Koordination). Das trainiert die Bauchmuskeln für das spätere Krabbeln. Allerdings wird sein Körper dabei natürlich weniger gestützt und plumps, fällt es auf die Seite.
Erste Drehversuche auf den Bauch
Genau dieses „Fallen“ auf die Seite läutet das Drehen vom Rücken auf den Bauch ein. Diese Drehbewegung ist noch nicht koordiniert, sondern passiert eher zufällig. Aber: euer Schatz lernt damit schonmal den Bewegungsablauf kennen, wenn auch unbewusst.
Unreifer Handstütz in Bauchlage
Euer Nachwuchs ist neugierig. Und diese Neugier nimmt immer weiter zu. Deshalb stützt er oder sie sich in Bauchlage kräftig mit gestreckten Armen auf den Handwurzeln ab, um möglichst hoch zu kommen. Allerdings wird dieser Handstütz noch „unreif“ genannt, weil die Finger – außer der Daumen – noch eingeschlagen sind
Greifen nach interessanten Gegenständen
Befindet sich euer Baby in Bauchlage, stützt es sich auf den Ellenbogen ab, um ein interessantes Spielzeug oder einen Gegenstand zu greifen. Dabei hebt es ab sofort seinen Arm von der Unterlage. Nimmt es den Gegenstand nun in die Hand, benutzt es langsam aber sicher Daumen, Zeige- und Mittelfinger und nicht mehr den kleinen Finger und Ringfinger, wie noch vor Kurzem. Das radiale Greifen beginnt.
Fremde vs. bekannte Gesichter
Oh hallo, dich kenne ich doch! Schaut euer Baby aktuell in den Spiegel, erschrickt es nicht mehr, sondern lächelt dem Baby im Spiegel vermutlich sogar zu. Denn es kann nun zwischen vertrauten und unbekannten Gesichtern unterscheiden. Außerdem zeigt es deutlich an, wenn es hochgenommen werden will (Ausbreiten der Arme).
Wie ihr die Baby unterstützen könnt
Die Beschreibung von dem, was euer Baby mittlerweile kann, beziehungsweise was als nächstes in der Baby Entwicklung mit 5 Monaten ansteht, macht eigentlich schon deutlich, wie ihr euren Schatz unterstützen könnt. Nutzt seine Neugier und bietet ihm oder ihr über seine Mitte heraus Spielzeuge an. Aber nicht nur das. Alles, was gegriffen werden kann, ist interessant. Auch ein Schneebesen, in den ihr einen kleinen Ball platziert, oder eine Flasche oder Dose gefüllt mit Reis oder ähnlichem wird neugierig untersucht.
Ist euer Baby in Bauchlage, könnt ihr selbstverständlich auch Gegenstände vor ihm platzieren, so dass es sich danach strecken muss. Leichter wird es für ihn, wenn ihr die Bauchlage etwas erhöht, indem ihr es mit seiner Brust entweder auf einem zusammengerollten Handtuch platziert oder ihn bzw. sie über den Rand einer Luftmatratze schauen lasst. So kann es das Abstützen und Greifen sanft trainieren. Die Luftmatratze fördert zudem noch seine Gleichgewichtsentwicklung.
Auch das Drehen vom Rücken auf den Bauch könnt ihr, wie im letzten Meilenstein beschrieben, weiter üben. Am besten aber unterteilt ihr es in einzelne Sequenzen (vom Rücken auf die Seite und wieder zurück; von der Seite auf den Bauch und wieder zurück), damit euer Knirps auch jede Bewegung nachvollziehen kann.
Entwicklung Baby 5 Monate – keinen Meilenstein verpassen
Hurra, es ist schon wieder ein Schritt in Richtung Autonomie geschafft. Wieder nur ein kleiner, aber ein wertvoller. Oder löst das bei euch eher Wehmut anstatt Freude aus? Könnten wir auch verstehen. Die Kleinen werden einfach so schnell groß. Das ist nicht nur so daher gesagt, wie ihr mittlerweile ja selbst wisst. Mit unserem Baby Steps Newsletter habt ihr – neben unseren monatlichen Meilensteinen – die Chance, immer auf dem Laufenden zu bleiben. Wie gesagt, die Reise verläuft so rasant, da ist es ein Leichtes, mal den einen oder anderen kleinen Entwicklungsschritt zu verpassen. Und sucht ihr Infos zu einem ganz bestimmten Monat, dann gebt in unserer Blogsuche beispielsweise „Entwicklung Baby 5 Monate“ ein und schon findet ihr, wonach ihr gesucht habt. Bis dahin wünschen wir euch weiterhin viel Freude beim Zuschauen, Zuhören und natürlich Staunen…
Quelle: Babys in Bewegung, Kienzle-Müller, Wilke-Kaltenbach, 4. Auflage, Urban & Fischer
Beitragsbild von Jonathan Borba auf Unsplash
