Es ist Sommer. Es ist heiß. Und wir lieben es. Allerdings macht die Hitze – und sei sie noch so gering – unseren kleinen Würmchen ganz schön zu schaffen, wenn wir sie in unserer Tragehilfe durch die Gegend chauffieren. Worauf ihr gerade in der warmen Jahreszeit achten solltet, verrät euch unsere liebe www.clauwi.de im heutigen Expertentipp des Monats.
Die Temperatur beim Tragen im Auge zu behalten, ist tatsächlich immerwichtig. Babys und Neugeborene überhitzen oder verkühlen sich sehr schnell. Ihr Kreislauf ist noch nicht so flexibel wie der eines Erwachsenen. Auch körperlich sind sie noch nicht in der Lage, ihre Körpertemperatur so gut wie ein Erwachsener zu regulieren. Außerdem können sich die Kleinen auch nicht einfach etwas ausziehen, wenn ihnen zu warm ist.
Dass Mama und Kind im Sommer gemeinsam schwitzen, ist ein erstaunliches Feature der Natur: Der Körper derMutter ist nämlich in der Lage, temperaturausgleichend zu arbeiten. Dies bedeutet, dass die Mama in der Lage ist, beim Haut-an-Haut-Tragen die Körpertemperatur des Babys über ihre eigene Körpertemperatur zu regulieren. Ist dem Baby zu warm, wird es durch den Schweiß der Mutter heruntergekühlt, ist dem Baby zu kalt, wärmt sie es.
Luftige Tragehilfen aus Mesh-Material
Ich rate daher im Sommer zu möglichst wenig Kleidungsschichten zwischen Baby und Tragendem. Da eine Tragehilfe dort, wo sie den Körper des Kindes bedeckt, eine Schicht Kleidung ersetzt, sind die Mesh-Tragehilfen besonders geeignet für den Sommer. Sie bestehen nämlich aus luftdurchlässigem Polyester-Wabenmaterial. Die luftigste Trageposition mit der wenigsten Körper-Auflagefläche ist wahrscheinlich die Hüfttrageweise. Wobei das jeder individuell anders sieht und empfindet – da hilft nur Ausprobieren.
Träger und Kind sollten sich kleidungstechnisch der jeweiligen Tragehilfe/Trageposition und dem Wetter bzw. der Umgebungstemperatur anpassen. Bei wärmerem Wetter solltet ihr dem Baby in der Babytrage also mindestens eine Schicht weniger anziehen und immer Ersatzkleidung einpacken. Die könnt ihr eurem Sprössling dann anziehen, wenn ihr ihn aus der Trage nehmt und er doch verschwitzt sein sollte. Am besten eignet sich Kleidung aus Naturfasern (z.B. Baumwolle, Bambus). Die ist atmungsaktiv und trocknet schnell wieder.
Wer im Sommer vor die Tür geht, sollte aber vor allem darauf achten, dass das Baby gut vor Sonneneinstrahlung geschützt ist.Schwachstellen sind hier immer die nackte Haut und vor allem der Kopf. Sorgt also für ausreichend Sonnenschutz mit UV-Kleidung und setzt dem Baby einen Sonnenhut mit Nackenschutz auf. Längere, direkte Sonneneinstrahlung und die heiße Mittagssonne sollten möglichst gemieden werden.
Bei Überhitzung sofort handeln
Außerdem ist es an heißen Sommertagen erst recht wichtig, immer für ausreichend Flüssigkeitszufuhr (Stillen, Wasser) zu sorgen. Behaltet die Temperatur und Hautfarbe des Babys im Auge, um eine Überhitzung zu vermeiden – egal ob das Baby getragen wird oder im Kinderwagen liegt. Im Kinderwagen sollten Eltern auf keinen Fall ein Tuch o.ä. als Sonnenschutz über den Wagen legen, denn das Tuch sorgt für einen gefährlichen Hitzestau. Anzeichen für Überhitzung sind ein rotes Köpfchen, eine schnelle, abgehackte Atmung, Unruhe, Erschöpfung, feuchte und heiße Haut. Bei den ersten Anzeichen von Überhitzung sollte ein Baby sofort in geschlossene, kühle Räume gebracht werden. Nähere und ausführlichere Infos zu diesem Thema findet ihr auch auf der Website von Tragenetzwerk e.V.
Und nun noch ein letzter gut gemeinter Rat: Bitte tragt eure Kinder nicht um jeden Preis. Bleibt bei sehr warmen Temperaturen lieber in der kühlen Wohnung oder ruht euch mit eurem Baby und ohne Tragehilfe im Schatten aus.