Pucken & alles, was ihr darüber wissen sollte

Hurra, das Baby ist da – denkt ihr als Eltern. Hilfe, wo bin ich hier gelandet – denkt dagegen euer Baby. Ihr müsst euch das so vorstellen: Es wird innerhalb weniger Stunden aus seinem engen, gemütlichen und warmen Zuhause in eine völlig neue Umgebung katapultiert. Und die ist für ein Kind im ersten Moment alles andere als vertrauenserweckend, denn es ist groß und hell und kalt. Im sogenannten vierten Trimester – also den ersten drei Lebensmonaten – muss sich das Baby daher erst einmal an das Leben außerhalb von Mamas Bauch gewöhnen. Und dazu gehört auch, mit dem zusätzlichen Platz klarzukommen. Wow – plötzlich stößt es nicht mehr hier und da gegen eine weiche Wand, sondern kann sich in voller Länge ausstrecken. Das kann für einige Babys beunruhigend sein, was sie auch lautstark äußern. Darum kann Pucken als Beruhigungshilfe nach der Geburt bis ca. zur 8.  - 10. Woche hilfreich sein. Beim Pucken wird euer Baby wie eine kleine Frühlingsrolle in ein Tuch oder einen speziellen Puck-Sack gewickelt, wobei nur die Arme eingewickelt werden und die Beine frei beweglich sind. Im Folgenden erklären wir euch alles, was ihr rund ums Pucken wissen solltet, damit es sicher und effektiv funktioniert.

Warum sollte man ein Baby pucken?

Ihr müsst oder solltet erst einmal gar nichts, wenn es um euer Baby geht. Das Pucken ist eine Möglichkeit von vielen, denn es gibt eurem Baby Geborgenheit, da es die Enge im Mutterleib simuliert. Es reduziert das Aufschrecken durch Verhinderung des Moro-Reflexes (euer Baby reißt dabei reflexartig die Arme hoch und wird wach), hilft also zu beruhigen, gibt Begrenzung, erleichtert die Selbstregulation und beugt Kratzern im Gesicht vor. Allerdings kann das Pucken auch Nachteile haben: Zu den Risiken gehören Überhitzung, Hüftdysplasie, eine eingeschränkte Kopfbeweglichkeit, eine Überdeckung durch Tücher/loses Material und ein tieferer Schlaf, was das Risiko von SIDS (plötzlichem Kindstod) erhöhen kann. Daher ist das Pucken keine Schlafhilfe und schon gar kein Ersatz zum Schlafsack, sondern nur eine Beruhigungshilfe unter Aufsicht.

Bis wann kann man ein Baby pucken?

Jedes Baby ist anders und die einen mögen eher mehr Begrenzung und die anderen weniger. Normalerweise wird das Pucken in den ersten 8 -10 Wochen empfohlen. Allerdings ist es wichtig, mit dem Pucken aufzuhören, wenn euer Baby beginnt sich eigenständig auf den Bauch zu drehen. Denn dann droht Erstickungsgefahr. Manche Kleinen beginnen bereits mit 2 Monaten, sich hin und her zu rollen. Dann ist mit dem Pucken bereits früher Schluss.

Wie lange kann man ein Baby pucken?

Puckt euer Baby am besten so lange, bis es sich beruhigt hat. Haltet es dabei am besten im Arm und beruhigt es zusätzlich mit leichtem Wiegen und eurer leisen Stimme. Gerade bei Kindern mit Regulationsstörungen oder bei Schreibabys ist das Pucken eine tolle Beruhigungshilfe. Wichtig ist, dass das Pucken nur unter Aufsicht und für kurze Zeitspannen stattfindet (10 - 20 min.). Sollte euer Baby länger eine Begrenzung haben wollen und ihr braucht eure Hände, dann könnt ihr alternativ auch eine Babytrage bnutzen.

Warum das Baby nicht nachts pucken?

Das Pucken ist großartig, um euer Baby zu beruhigen und Begrenzung und Geborgenheit zu geben. Allerdings wird dadurch sein Schlaf auch tiefer und ruhiger und das stellt wiederum ein Risiko für SIDS (plötzlichen Kindstod) dar. Darum ist Pucken zum Schlafen generell, egal ob nachts oder tagsüber, nicht empfehlenswert.

Was ist besser – pucken oder Schlafsack?

Das lässt sich nicht vergleichen, denn der Pucksack ist eine Beruhigungshilfe unter Aufsicht, ein Schlafsack ist zum Schlafen im Bett. Aus diesem Grund empfehlen wir euch einen Puck-Sack und einen Babyschlafsack. Den Puck-Sack könnt ihr immer dann einsetzen, wenn ihr das Gefühl habt, euer Baby würde sich gerade mit etwas mehr Begrenzung wohler fühlen. Der Schlafsack – hier immer auf die richtige Größe achten – ist perfekt für die Nacht und die kleinen Nickerchen am Tag. Bitte auch hierbei auf die passende Dicke des Materials und die Anzahl der Kleidungsschichten achten, abhängig von der Umgebungstemperatur und dem Temperaturempfinden des Kindes.

Babyschlaf tabelle

Kann man Baby im Schlafsack pucken?

Nein, absolut nicht, da die Arme im Schlafsack immer aus den Armöffnungen herausschauen sollten, damit das Baby nicht in den Sack hineinrutschen kann. Auch könnte es schnell zu einer Überwärmung kommen, die ein Risikofaktor für den plötzlichen Kindstod darstellt.

Womit puckt man richtig?

Während einige Eltern gerne große Mulltücher zum Pucken ihres Babys verwenden, bevorzugen andere speziell angefertigte Puck-Produkte, die über spezielle Eigenschaften verfügen, die das Pucken eines Neugeborenen erleichtern. Der Ergobaby Puck-Mich-Sack besteht aus 100 % Baumwolle und verfügt über eingenähte Armtaschen (diese müsst ihr aber nicht benutzen – nur für Babys, die sich schnell befreien) und einen großen Strampelsack, sodass euer Baby für einen schnellen Windelwechsel nicht zwangsläufig ausgepackt werden muss. Außerdem können sich die Beinchen immer frei bewegen und die Hüfte kann sich gesund entwickeln. Der Puck-Mich-Sack wird auch vom International Hip Dysplasia Institute als „hüftgesund“ anerkannt. Aber egal, was ihr benutzt, achtet bitte immer darauf, dass die Beinchen NICHT eng eingewickelt werden.

Wann nicht pucken?

Natürlich gibt es auch Situationen/Zustände in denen vom Pucken generell abzuraten ist.  Zum Beispiel (Liste nicht vollständig):

  • Bei Fieber und großer Hitze
  • Bei Hüftdysplasie
  • Bei unsicherer Umgebung
  • Nach einer Impfung
  • Bei Atemwegserkrankungen und anderen Infektionen/Krankheiten
  • Bei Frühgeburten und niedrigem Geburtsgewicht
  • Bei Spucken und Reflux
  • Bei Juckreiz und Ekzemen
  • Bei Asymmetrien und Vorzugshaltungen
  • Wenn das Baby nicht beaufsichtigt werden kann
  • Zum Schlafen

Wie zieht man das Baby beim Pucken an?

Unseren Ergobaby Puck-Mich-Sack gibt es nur in der TOG-Stärke leicht (0,5 Stärke). Darum ist er für normale Raumtemperaturen von 21 bis 25 Grad perfekt geeignet. Was ihr eurem Baby darunter anziehen könnt, zeigt euch folgende Tabelle:

Schlafsack TOG Tabelle

Pucken – ja oder nein?

Es kommt euch komisch vor, die Arme eures Kindes so eng einzuwickeln? Das ist völlig in Ordnung. Pucken ist keine Pflicht und ihr solltet dabei unbedingt ein gutes Gefühl haben. Ihr könnt euer Kind damit oftmals einfacher beruhigen – vielleicht hilft euch der Gedanke. Bei Unsicherheiten rund ums Pucken lasst euch am besten von eurer Hebamme beraten.