Sommerzeit ist Reisezeit. Reisen mit Baby bedeutet aber nicht einfach nur, einen kleinen Koffer mehr zu packen, sondern gleicht schnell einem kompletten Umzug. Unsere Trageberaterin Mieke kennt das nur zu gut, weiß aber auch, was zu tun ist, um entspannt in und durch die einfach beste Zeit des Jahres zu kommen:
Wo es früher spontan hieß: Koffer packen und los, muss so ein Trip heute generalstabsmäßig geplant werden. Doch wer ein paar wichtige Dinge vor der Abreise beachtet, kann auch mit Nachwuchs entspannte Ferien verbringen.
Vorbereitung ist alles
Beim Planen einer Reise sollte man sich erkundigen, welche Einreisebestimmungen für das Land herrschen. Südafrika beispielsweise verlangt für Kinder eine internationale Geburtsurkunde, die ausschließlich an dem Standesamt des Geburtsortes beantragt werden kann. Auch Risikogebiete und empfohlene Impfungen sollten rechtzeitig in Erfahrung gebracht werden.
Um Gepäck zu reduzieren, lohnt es sich vorab zu erfragen, ob es in der Ferienanlage oder am Urlaubsziel die Möglichkeit gibt seine Kleidung zu waschen. Dadurch muss man nicht nur weniger mitnehmen, es reduziert auch den Stresspegel, wenn das Baby mehr Kleidung, Spucktücher etc. verbraucht als einkalkuliert.
Reagiert das Kind sensibel auf manche Windelmarken oder braucht es eine spezielle Babynahrung, sollte man die eigenen Produkte mitnehmen. Schließlich wisst ihr ja nicht, ob dieselben Produkte ebenfalls am Urlaubsort erhältlich sind. Ansonsten bietet es sich auf jeden Fall an, den Großteil des Verbrauchsbedarfs vor Ort zu besorgen. Für die Fahrt oder den Flug hingegen solltet ihr lieber ein paar Windeln zu viel einpacken – manche Kinder reagieren mit Durchfall auf die Aufregungen einer Urlaubsreise.
Wichtig für den entspannten Babyschlaf ist, dass das Baby eine möglichst vertraute Schlafumgebung hat – also das Lieblingskuscheltier, die vertraute Kuscheldecke, Mama neben sich…. Schläft das Baby gut, ist der wichtigste Punkt für einen erholsamen Urlaub schon einmal erfüllt.
Fehlen darf auf keinen Fall eine Reiseapotheke. Am besten sprecht ihr das Thema in der U-Untersuchung beim eigenen Kinderarzt an – der weiß genau, was die Eltern für das Baby mitnehmen sollten und kann gegebenenfalls auch gleich die entsprechenden Rezepte ausstellen.
Eine Tragehilfe erleichtert das Reisen
Ein weiterer unverzichtbarer Punkt auf eurer Urlaubspackliste sollte eine Tragehilfe sein. Denn egal ob im Auto, im Flieger oder im Zug – eine Tragehilfe nimmt kaum Platz weg und lässt sich superleicht verstauen.Link zu unserem Gewusst Wie-Beitrag Trage verstauenDas kommt euch vor allem bei begrenztem Kofferraumvolumen und bei der Logistik zugute. Im Zweifel könnt sogar ganz auf den sperrigen Kinderwagen verzichten.
Auch wenn der Kinderwagen/Buggy bei einer Flugreise oft bis ans Gate genutzt werden kann, bekommt man ihn am Ankunftsort in der Regel nicht am Flugzeug, sondern erst am Gepäckband wieder. Da Kinderwagen Sperrgepäck sind, gleicht es immer wieder einer Ostereiersuche, bis der Buggy endlich wieder im Einsatz ist. Eine Babytrage dagegen ist Handgepäck und erleichtert das Ein-, Aus- oder gar Umsteigen enorm – erst recht, wenn der Flieger nur über Treppen erreicht werden kann oder das Umsteigen mit Terminalwechsel verbunden ist.
Die Tragehilfe kann übrigens auch noch bei vierjährigen Kindern eine riesengroße Hilfe sein, wenn die Kids aufgrund der Flugzeiten müde sind, ausgerechnet beim Landeanflug einschlafen oder so aufgedreht sind, dass sie alles andere spannender finden als das zu tun, was die Eltern gerade gerne möchten. Auch die langen Schlangen der Einreisebehörden können so stressfrei und mit freien Händen – für das Handgepäck oder größere Geschwisterkinder – bewältigt werden.
Bei Bahnreisen ist eine Tragehilfe ebenfalls sehr vorteilhaft. In der Regel müssen Kinderwagen nämlich außerhalb von speziellen Kleinkind-/Kinderwagenabteilen zusammengeklappt werden und dürfen nicht in den Eingangsbereichen stehen. Hier bewährt es sich vorab zu checken, ob man ein spezielles Kleinkindabteil buchen kann. Gerade wenn man allein mit Kindern in der Bahn reist, sollte man sich überlegen, ob das Gepäck nicht vorgeschickt werden kann. Denn Aus- oder Umsteigen mit Baby auf dem Arm, mit Kinderwagen im Anschlag und dem ganzen Gepäck schafft man wohl nur, wenn man sechs Arme oder aber nette, helfende Mitreisende hat.
Überall ein Zufluchtsort
Am Urlaubsort angekommen, ist eine Tragehilfe immer eine Erleichterung: In den Bergen gibt es eher selten interessante, kinderwagentaugliche Wanderrouten. Am Badestrand versinkt der Kinderwagen im Sand. Die Stadt- oder Hafenrundfahrt hat oft nur beschränkte Plätze für Kinderwagen und Buggys. Bei vielen anderen Sehenswürdigkeiten verhält es sich ähnlich, manche sind sogar überhaupt nicht mit Kinderwagen zugänglich.
Mit einer Babytrage ist das alles kein Problem. Zudem bietet die Tragehilfe eine vertraute Umgebung, die dem Baby das Schlafen erleichtert. Egal an welchem Ort ihr auch sein mögt, sie ist für euren Stöpsel immer ein sicherer Zufluchtsort, von dem aus er gemeinsam mit dem Rest der Familie die neue Umgebung erkunden kann.
Um das Baby nicht zu überfordern, sollten Eltern allerdings am lebhaften und überfüllten Urlaubsort, am Strand sowie auf lauten Märkten, an Bus- und Bahnhöfen oder auch am Flughafen lieber darauf verzichten, das Baby in Blickrichtung des Tragenden zu tragen. Die immense Anzahl an neuen Reizen kann ein Baby in dieser Trageposition leicht überfordern. Auf dem Rücken, auf der Hüfte oder auf dem Bauch – mit Blick zu Mama oder Papa – kann das Baby hingegen entspannen, durch die Gegend gucken oder schlafen.