Babytrage ohne Rückenschmerzen – gibt’s die überhaupt? Wir entlarven die bekanntesten Mythen rund ums Tragen

„Das Tragen tut doch dem Rücken weh.“, „So lernt euer Baby nie alleine zu schlafen, wenn es immer in der Babytrage schläft.“ „Durch zu viel Tragen bekommt euer Kind doch eine Skoliose“. Diese oder ähnliche Vorurteile rund um Babytragen habt ihr vielleicht auch schon einmal gehört. Darum möchten wir an dieser Stelle einmal erklären, warum es sehr wohl eine Babytrage ohne Rückenschmerzen geben kann und wieso ihr euch keine Sorgen machen müsst, dass sich euer Kind nie wieder ablegen lässt.

Die häufigsten Mythen im Realitäts-Check:

1. Eine Babytrage ohne Rückenschmerzen gibt es nicht

Wenn euch eure Babytrage Rückenschmerzen bereitet, sitzt sie vermutlich nicht richtig. Eine ergonomische Babytrage, die zu eurem Körper und dem Alter eures Kindes passt, sollte dem Rücken nicht schaden. Unsere Ergobaby Babytragen sind sogar vom Verein Aktion Gesunder Rücken e.V. mit dem Siegel als rückenfreundlich ausgezeichnet. Vermutlich reicht es daher, ein paar Anpassungen an eurer Trage vorzunehmen, um das Gewicht eures Babys gleichmäßiger zu verteilen. Wenn eure Trage beispielsweise zu niedrig oder zu locker sitzt, kann dies Rücken, Schulter oder Nacken belasten. Eine gutsitzende Trage kann im Gegenzug dazu beitragen, eure Körperhaltung und Rumpfstärke zu verbessern, da sie euch dazu ermutigt, aufrecht zu stehen und die Core-Muskulatur zu aktivieren. Das Schieben eines Kinderwagens, oft beschwert von schweren Taschen oder dem Wocheneinkauf, kann im Gegensatz dazu durchaus Rückenschmerzen verursachen. Ebenso das Schleppen von Autoschalen oder das umständliche Tragen auf einem Arm. Viele Eltern empfinden das Tragen ihres Babys in einer Tragehilfe daher als die bequemere Alternative.

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2. Babytragen sind gefährlich – weil ihr mit Baby an der Brust stürzen könntet

Nicht nur beim Tragen im Winter, auch beim Treppensteigen, gehen über Herbstlaub oder Baumwurzeln sehen manche Menschen eine Gefahr für Kinder in Babytragen. Dabei ist es automatisch so, dass die meisten Menschen langsamer und vorsichtiger gehen, wenn sie ihr Baby tragen. Im Falle, dass wir stolpern, würden die meisten Menschen instinktiv zur Seite fallen, um ihr Baby zu schützen. So nah an euren Körper gebunden, ist das Baby deutlich besser geschützt als lose auf dem Arm getragen. Beim Stolpern könnte euer Kind herunterfallen oder in die Luft geschleudert werden. In einer Trage ist es fest und sicher aufgehoben und ihr habt zwei Hände frei, um euch notfalls abzustützen oder festzuhalten.

3. Wenn ihr euer Baby ständig tragt, will es gar nicht mehr abgelegt werden

Babys sind von Natur aus Traglinge – von daher ist es für sie biologisch sinnvoll und sogar vorteilhaft, sie in im ersten Lebensjahr so viel wie möglich in eurer Nähe und an eurem Körper zu tragen. Der enge Kontakt ist tatsächlich auch entscheidend für ihre neurologische Entwicklung. Das Tragen wird eurem Baby außerdem helfen, selbstbewusster zu werden und mit der Zeit sogar noch sicherer zu sein – auch wenn sie anfangs besonders gern getragen werden. Ihr müsst euch also keine Sorgen machen, dass euer Kind nicht irgendwann auch mal im eigenen Bett schlafen möchte, wenn es unabhängiger wird. Denn je mehr Nähe ihr am Anfang schenkt, desto früher wird es selbständig.

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4. Babytrage, Sommer, Hitze – das ist keine gute Kombination

Die Sorge, das Baby würde im Sommer in der Trage automatisch überhitzen, ist unbegründet. Dafür muss man schon einiges falsch machen. Denn Menschen auf der ganzen Welt tragen ihre Babys in allen möglichen Klimazonen, auch in sehr heißen. Die Nähe zu eurem Körper hilft eurem Kind tatsächlich, seine eigene Temperatur zu regulieren, schützt es so vor Überhitzung. Wichtig ist aber natürlich, dass ihr euer Kind nicht zu warm anzieht, nicht längere Zeit der direkten Sonne aussetzt und es immer gut hydriert bleibt. Nutzt am besten dünne, natürliche und atmungsaktive Stoffe. Alle freiliegenden Körperteile müssen natürlich vor Sonne geschützt werden. Außerdem können atmungsaktive Mesh-Babytragen wie die Omni Breeze, Adapt Softflex Mesh, Aerloom oder Embrace Soft Air Mesh dazu beitragen, die Luftzirkulation zu verbessern und euer Schwitzen zu reduzieren. Konkrete Tipps auf einen Blick findet ihr hier.

5. Das Baby aufrecht zu tragen, schadet seinem Rücken

Nein, Menschenbabys kommen zu einem Zeitpunkt auf die Welt, an dem sie noch gar nicht ganz ausgereift sind. Das ist sozusagen ein Kompromiss von Natur und Evolution: durch den aufrechten Gang würden Babys mit ihrem großen Kopf zu einem späteren Geburtszeitpunkt kaum noch durch das Becken und den Geburtskanal passen. Man nennt dies physiologische Frühgeburt. Dass das Tragen von Natur aus vorgesehen ist, damit diese physiologische Frühgeburt ungestört außerhalb des Mutterleibes nachreifen kann, könnt ihr hier nachlesen.  Wichtig ist jedoch, dass ihr es in der M-Position (Anhock-Spreiz-Haltung) tragt und der Rücken immer entwicklungsgerecht gestützt wird.. Beim Kinderwagenkauf bitte immer auf eine gute Federung achten, damit möglichst nur wenige Erschütterungen zum Kind gelangen.

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 6. Tragen im Winter ist viel zu kalt für Babys

Auch in der kalten Jahreszeit könnt ihr euer Baby problemlos tragen. Sollte es wirklich zu eisig sein, bleibt jedoch besser im Haus. Als grobe Faustregel gilt beim Babytragen: Die Tragehilfe ersetzt mindestens eine Schicht Kleidung und alles, was herausschaut, sollte separat geschützt werden. Natürlich müsst ihr euren Schatz entsprechend der Jahreszeit anziehen, aber immer so, dass es noch gut anhocken kann.. Wenn ihr ein warmes Haus, einen Laden oder ein Restaurant betretet, denkt bitte daran, euer Baby entsprechend wieder auszuziehen. .. Zusätzlich könnt ihr bei kühleren Temperaturen ein Tragecover oder bei sehr kalten Temperaturen eine Tragejacke verwenden, damit es immer kuschelig warm ist. Die besten Tipps für das Tragen im Winter findet ihr hier.

7. Tragetuch binden ist kompliziert

Wie die meisten Aspekte der Elternschaft kann das Tragen von Babys ein gewisses Maß an Übung und Geduld erfordern – doch es lohnt sich. Viele Tragetücher lassen sich innerhalb von Sekunden an- und ausziehen. Unser Ergobaby Aura Babytragetuch ist beispielsweise kinderleicht zu binden. Eine Mittelmarkierung und kontrastfarbige Nähte geben euch dabei Orientierung. Tragetuch binden leicht gemacht!

Außerdem macht es immer Sinn, verschiedene Tragehilfen und auch Bindetechniken  auszuprobieren, um zu sehen, welche zu euch passt. Und wer sich dann doch lieber für eine Tragehilfe ohne Binden entscheidet, findet in unserem Sortiment viele Tragen mit nur wenigen Schnallen.

Wie ihr seht, alles ziemlich easy! Mit der richtigen Tragehilfe erleichtert ihr euch euren Alltag erheblich, tut eurem Baby Gutes, habt zwei freie Hände und schont bei korrekter Anwendung gleichzeitig euren Rücken. Bei all den Mythen seid ihr  nun bestens gewappnet für Diskussionen rund ums Thema Tragen und könnt euch außerdem guten Gewissens fürs Tragen und die richtige Tragehilfe für euch und eure Bedürfnisse entscheiden!

Weitere Tipps rund um Babytrage findet Ihr hier