<strong>Flacher Hinterkopf Baby: So vermeidet ihr das Flachkopf-Syndrom</strong>

Auch, wenn der Kopf eures Babys das größte und schwerste an eurem Kind ist – sein Schädel ist wirklich ein kleines Sensibelchen. Unter dem weichen Babyflaum verbergen sich bewegliche, verformbare Platten, deren Aufgabe es ist, das sich entwickelnde Gehirn eures Babys zu schützen. Allerdings können sie sich auch abflachen, wenn euer Kleines zu oft auf dem Rücken liegt und seinen Kopf nicht drehen kann. Das sogenannte Flachkopf-Syndrom kann auftreten. Das lässt sich zwar auch behandeln, ihm vorzubeugen ist allerdings deutlich einfacher. Hier erfahrt ihr mehr darüber, wie ein flacher Hinterkopf beim Baby entsteht und welche Ergobaby Produkte euch dabei helfen, ihm vorzubeugen.

Was ist das Flachkopf-Syndrom?

Liegen Säuglinge mehrere Stunden am Tag zum Beispiel im Kinderwagen, einer Federwiege oder einer Babyschale und in der Nacht, wie empfohlen, auf dem Rücken, kann sich ein sogenannter abgeflachter Kopf ausbilden, auch Positionsplagiozephalie genannt. In einigen Fällen kann das Flachkopf-Syndrom allerdings schon vor der Geburt beginnen, wenn durch das Becken der Mutter oder einen Zwilling Druck auf den Schädel eures Kindes ausgeübt wird. Eine andere Ursache für einen flachen Hinterkopf kann aber auch ein Schiefhals sein, der sogenannte Torticollis. Kann euer Baby den Kopf im Bett oder in einer Babywippe nicht zur Seite drehen, bleibt es im Liegen länger in der gleichen Position – so entsteht immer wieder Druck auf die gleiche Stelle und es kann zu einer Abflachung auf einer Seite kommen. Ist dies geschehen, ist es für das Baby umso schwieriger, seinen Kopf zu drehen. Daher bleibt es dann erst recht auf genau dieser Stelle liegen. Tut man nichts dagegen, wird der Hals steif, weil dieser nicht mehr benutzt und bewegt wird.

Woran erkennt man das Flachkopf-Syndrom?

Der Hinterkopf eures Babys ist im Falle eines Flachkopf-Syndroms auf einer Seite oder einer Stelle flacher. Meist hat es an diesem Teil des Kopfes darum auch weniger Haare. In schweren Fällen kann auch die Stirn auf der Seite gegenüber der Abflachung gewölbt oder ungleichmäßig aussehen. Bei einem Schiefhals als Ursache kann sich diese unebene Optik auch auf Hals, Kiefer und Gesicht auswirken.

Nomaler Hinterkopf Baby
Normal

Flacher Hinterkopf Baby
Plagiocephaly

Flacher Hinterkopf Baby
Brachycephaly

(Bildquelle: https://www.nhs.uk/conditions/plagiocephaly-brachycephaly)

Wie kann man einem Flachkopf-Syndrom vorbeugen?

Die 5 wichtigsten Tipps, um das Flachkopf-Syndrom bei euerm Baby zu vermeiden:

1. Möglichst wenig beengte Nickerchen: Lasst euer Kind nicht längere Zeit in einer Position schlafen, in der es seinen Kopf nicht frei bewegen kann z. B. in einem Autositz oder einer nicht-ergonomischen Babywippe.

2. Ergonomisches und variantenreiches Tragen: Das Tragen ist die natürlichste und beste Art des Transports für euer Baby. Durch die aufgerichtete Position des Kopfes und die Anhock-Spreiz-Haltung von Hüfte und Beinen sind sowohl das kindliche Haupt als auch die Wirbelsäule in der optimalen Position für eine gesunde Entwicklung. Unsere Ergobaby Babytragen werden von der Aktion Gesunder Rücken e.V. und dem International Hip Dysplasia Institute unter anderem für ihre Ergonomie zertifiziert und sind daher bestens für den täglichen Gebrauch geeignet. Und da es hier keine Auflagefläche für den Kopf gibt, helfen sie auch, einem Flachkopf-Syndrom vorzubeugen. Somit ist diese komfortable Position, in der die Kleinen auch super schlafen können, eine super Alternative zum Liegen.

Ergobaby Babytrage Omni breeze

3. Bauchlage trainieren: Legt euer Baby mehrmals täglich unter Beobachtung für ein paar Minuten (langsam steigern) auf den Bauch. Natürlich nur, wenn es wach ist. Ihr könnt ihm zur Unterstützung ein eingerolltes Handtuch unter die Brust legen. So trainiert es seine Nackenmuskulatur und der Druck auf den Schädel wird vermieden. Merkt ihr, dass es müde oder erschöpft ist, dreht ihr euer Kind wieder in die Rückenlage, bevor es den Kopf nicht mehr halten kann.

Ergobaby Schlaf Baby

4. Gezielt lagern: Ihr wollt den flachen Hinterkopf verhindern? Vermeidet bitte trotzdem, dass euer Baby auf dem Bauch schläft, um das Risiko für plötzlichen Kindstod zu minimieren. Sprecht bitte mit eurer Hebamme, wenn euer Kind nur in dieser Position schlafen kann. Liegt euer Kind auf dem Rücken und ihr seht, dass der Kopf immer in die gleiche Richtung kippt, könnt ihr euer Baby bewusst so lagern, dass euer Baby auch mal in die andere Richtung schaut. Das Umstellen des Bettes oder auch der Krabbeldecke macht Sinn, um das Baby zu motivieren den Kopf aktiv zu bewegen. Sollte euer Baby eine Vorzugshaltung haben, geht bitte unbedingt zum Kinderarzt und lasst euch Physiotherapie verschreiben. In einigen Fällen kann sogar eine Symmetriestörung mit Vorzugshaltung vorliegen, z.B. das KiSS-Syndrom (Kopfgelenk-induzierte-Symmetrie-Störung). Hier empfiehlt sich immer die Vorstellung bei einem Manualtherapeuten. Übungen vom Experten ab der 5. Lebenswoche findet ihr hier.

5. Nur ergonomische Babywippen nutzen: Ist der Stoff in einer Babywippe zu fest und verfügt diese nicht über einen Neugeborenen-Einsatz mit genug Platz und Unterstützung im Kopfbereich, kann das Baby den Kopf nicht richtig drehen. Oft kommt der Kopf dann  in eine schiefe Haltung, bei der der Kopf zur Seite fällt oder sogar das Kinn auf die Brust gedrückt wird – dies kann die Atmung beeinträchtigen. Eine ergonomische Babywippe hat daher im Neugeborenen-Einsatz eine Mulde und der Stoff im Kopfbereich der Wippe (ohne Neugeborenen-Einsatz) ist nicht auf Spannung, so dass der Hinterkopf ausreichend Platz hat. So kann euer Baby seinen Kopf frei zur Seite drehen. Dafür ist nämlich vor allem am Anfang eine leichte Bewegung der Halswirbelsäule nach hinten nötig, die Platz braucht. Diese Bewegungsfreiheit ist grundsätzlich wichtig, um eine Ausweichhaltung zu vermeiden und beugt gleichzeitig dem Flachkopf-Syndrom vor.

Flacher Hinterkopf Baby vermeiden Ergobaby Evolve Babywippe

Wie lässt sich ein flacher Hinterkopf behandeln?

Wenn das Flachkopf-Syndrom bei eurem Baby lagerungsbedingt verursacht wurde, können euch alle oben genannten Praktiken helfen, einer weiteren Abflachung vorzubeugen. Der wichtigste Punkt ist: begrenzt die Zeit, in der euer Baby mit dem Kopf auf einer flachen Unterlage liegt. Nehmt es aus dem Autositz, wenn ihr zuhause angekommen seid, auch wenn es eingeschlafen ist, und setzt es stattdessen in die Trage oder legt es ins Bett.  Befolgt ihr die entsprechenden Tipps, wird sich der Schädel eures Kindes mit der Zeit und dem Wachstum abrunden und normal aussehen. Außerdem ist wichtig zu wissen: auch, wenn es nicht so hübsch ist – das Flachkopf-Syndrom wirkt sich nicht auf die Entwicklung des kindlichen Gehirns aus. Ihr müsst euch also keine Sorgen machen. Bei Unsicherheiten und für weitere Tipps zum Flachkopf-Syndrom, bittet einen Experten (Hebamme, Kinderarzt/-ärztin, Manualtherpeuten) um Rat.