Stilltipp: Was tun bei wunden Brustwarzen?

Es ist ein Thema, das wohl viele stillende Mütter kennen: wunde Brustwarzen. Unsere Stillexpertin Sandra hört diese Klagen immer wieder und kann mit ihren Schützlingen mitfühlen. In unserem heutigen Expertentipp verrät sie, warum stillende Mütter diesen Schmerz nicht einfach hinnehmen müssen und was sie dagegen tun können.

Mich kontaktieren jede Woche viele Mütter, die unter starken Schmerzen beim Stillen leiden. Ein häufiger Grund: wunde Brustwarzen.
Leider höre ich sehr oft, dass den Müttern gesagt wird: „Am Anfang tut Stillen halt weh, wunde Brustwarzen gehören dazu.“ Meine Meinung dazu lautet da aber ganz anders: „Schmerzen müssen nicht sein und wunde Brustwarzen sollten nicht dazu gehören. Wenn es zu wunden Brustwarzen kommt, müssen wir schnell eine Lösung finden!“

 

Expertentipps für wunde Brustwarzen

Lasst Euch  nicht entmutigen! In den ersten Tagen können Brustwarzen sehr empfindlich reagieren. Sie müssen sich an die Belastung des regelmäßigen Saugens erst „gewöhnen“. Trotzdem rate ich von einer Abhärtung der Brustwarzen in der Schwangerschaft ab. Die wichtigsten Maßnahmen zur  Vorbeugung wunder Brustwarzen sind: eine optimale Stillposition und ein korrektes Anlegen des Kindes. Alleine durch das korrekte Anlegen bessern sich die Beschwerden in der Regel recht schnell. Oft wird den Müttern ein Stillhütchen als Lösung angeboten, die Ursache wird dadurch jedoch nicht behoben.

Hier ein paar Tipps und Hilfestellungen:

  • Stille dein Kind zuerst an der weniger betroffenen Seite.
  • Nimm eine bequeme Stillposition ein.
  • Leg dein Kind an, bevor es sehr hungrig ist. Je größer der Hunger, um so stärker das Saugverhalten.
  • Positioniere, wenn möglich, die wunde Stelle der Brustwarze im Mundwinkel deines Kindes, um den Druck zu vermindern und weniger Schmerzen zu haben.
  • Achte unbedingt auf die Anlegetechnik: Ist der Mund des Kindes auf Höhe der Brustwarze? Berühren Nase, Kinn und Wangen deines Kindes die Brust? Liegt dein Kind mit Dir Bauch an Bauch? Sind Ohr, Schulter und Hüfte deines Kindes auf einer Linie? Hat dein Kind die Brustwarze UND einen Teil des Warzenhofes im Mund? Hat dein Kind den Mund „voll Brust“?
  • Wenn Du dein Kind von der Brust lösen möchtest, schiebe deinen kleinen Finger in den Mundwinkel deines Kindes um das Vakuum zu lösen.

 

Pflege- und Behandlungstipps

  • Nach dem Stillen kannst Du die Muttermilch auf den Brustwarzen trocknen lassen, das tut der Brustwarze gut.
  • Trage anschließend Lanolinsalbe (gereinigtes Wollwachs) auf, um die Brustwarze geschmeidig zu halten. (Nicht anwenden bei einer Wollallergie!)
  • Es gibt weiche Brustwarzenschoner, um die Brustwarze vor Kontakt mit Kleidungsstücken zu schützen.
  • Hydrogeleinlagen oder MultiMam-Kompressen kühlen und pflegen die Brustwarze.

Low-Level-Lasertherapie
Die heilende Kraft des Lichts, die Laser-Therapie, hat in der modernen Medizin in den vergangenen Jahren breiten Einzug gehalten. Durch die Bestrahlung mit gebündeltem Licht werden die Stoffwechselvorgänge in den Zellen aktiviert. Weil die Lichtintensität eines Lasers jede Materie durchdringt, können auch tief gelegene Gewebeschichten stimuliert werden. Sie bewirken eine bessere Wundheilung, regen den Stoffwechsel an, stärken das Immunsystem, verbessern die Durchblutung, vermindern Gewebeschwellungen, lindern Schmerzen und hemmen Entzündungen.
Das Beste daran: Die Laser-Therapie ist eine komplett schmerzfreie Behandlung – ohne Nebenwirkungen.

Oft sind die Schmerzen aber so stark, dass die Mutter sich stark verkrampft. In solchen Fällen sollte man über Schmerzmittel nachdenken. Schmerzen vermindern den Milchfluss! Homöopathische Mittel sind sicherlich die erste Wahl, es gibt jedoch auch stillverträgliche Schmerzmittel.

Wichtig ist jedoch: Egal, was ist, such Dir Unterstützung. Eine Still- und Laktationsberaterin, zum Beispiel, kann dir diese Ratschläge geben, damit Du sehr bald wieder schmerzfrei und entspannt stillen kannst.