Kliniktasche packen: Was gehört alles rein?

Wie heißt es so schön: Vorbereitung ist alles. Genau, wie ihr das Beistellbettchen, eine Wickelkommode und Windeln schon einige Zeit vor der Geburt besorgt, ist es auch sinnvoll, eure Kliniktasche frühzeitig zu packen. Denn wie Geburtsstatistiken zeigen, liegt die Geburt bei 80 Prozent der Frauen pünktlich (laut Definition) zwischen der 37. und 42. Schwangerschaftswoche. Aber: Babys sind unberechenbar. Es lohnt sich also, nicht kurz vor knapp ein paar Sachen in eine Tasche zu werfen, sondern mit System zu packen, damit dann auch alles Wichtige dabei ist. Was ihr in die Kliniktasche packen solltet, haben wir hier einmal für euch zusammengefasst.  

Wann sollte man die Kliniktasche für die Geburt packen?

Ideal ist es, die Kliniktasche zwischen der 33. und 35. Schwangerschaftswoche zu packen, bei einer Hochrisikoschwangerschaft (z. B. Mehrlingsschwangerschaften) am besten schon in der 30. Schwangerschaftswoche. Wenn ihr euch damit sicher fühlt, könnt ihr auch schon langsam mit dem Packen anfangen, wenn ihr in das dritte Trimester (27 Wochen) kommt. Ist euch das alles zu früh, macht es kurz vorher. Letztlich ist es wichtig, dass ihr auf euer Bauchgefühl hört. Alle unsere Angaben sind also nur eine Empfehlung. Allerdings ist es gut, ein paar Sachen dabei zu haben und im Eifer des Gefechts kann es dann doch sein, dass ihr das eine oder andere vergesst. Außerdem geht es hier nicht nur um Utensilien für euch, sondern auch für euer Baby und eure Begleitung. Denn auch, wenn ein paar Dinge vom Krankenhaus gestellt werden – sobald ihr das Krankenhaus verlasst, braucht ihr eure eigene Kleidung fürs Kind. Außerdem solltet ihr euch im Krankenhaus wohlfühlen. Dabei können euch ein paar persönliche Dinge helfen. Und ein paar Snacks für die Zeit der Entbindung können auch nicht schaden. Schließlich kann das auch mal länger dauern.

Was muss alles in die Kliniktasche für die Geburt? Checklisten für Mama, Papa und Kind

Falls euch eure erste Geburt bevorsteht, hilft es zu wissen, dass das Krankenhaus Babykleidung, Windeln, Feuchttücher, Decke oder Schlafsack, Babynahrung bei Bedarf und Spucktücher zur Verfügung stellt. Ihr bekommt hier auch Netzunterwäsche, Binden, einen Krankenhauskittel und ein Stillkissen. Die folgenden Listen enthalten Dinge, die ihr zusätzlich für euch, euer Baby oder eure Begleitperson brauche könntet. Einige davon sind absolute „Must-haves“, andere eher „Nice-to-haves“

Kliniktasche für Mama:

  • Personalausweis
  • Gesundheitskarte/Karte der privaten Versicherung/Zusatzversicherung
  • Unterlagen für die Geburtsanzeige eures Babys (dies übernimmt die Klinik):

  • Wenn ihr verheiratet seid: Nachweis über die Eheschließung, Geburtsurkunden der Eltern, Ausweis des Vaters

    • Wenn ihr nicht verheiratet seid: Geburtsurkunden der Eltern, Ausweis des Vaters, Vaterschaftsanerkennung und Zustimmungserklärung der Mutter im Original (von der Klinik).
      Bitte erkundigt euch vorher bei dem zuständigen Standesamt, welche Unterlagen ihr benötigt und lasst diese ggf. beglaubigen, solltet ihr keine Originale einreichen wollen.

  • Bonding-Top für den Haut-an-Haut-Kontakt nach der Geburt und auf Station (am besten das Kind gar nicht anziehen, sondern nur eine Windel und Mütze anziehen und auf der nackten Haut tagsüber durchgehend bonden)
  • Globuli wie Arnica C30 nach Bedarf, in Absprache mit eurer Hebamme
  • Dinge, die helfen, sich – wenn nötig – die Zeit zu vertreiben (Zeitschriften, Musik, o.ä.)
  • Warme Socken und Badeschlappen, die gut zu reinigen sind
  • Ein paar ältere T-Shirts, Leggings oder Jogginghosen für die Geburt
  • Bequemer, stillfreundlicher Schlafanzug oder Nachthemd für später
  • Bademantel, Fettstift für die Lippen, Haargummi und Kirschkernsäckchen für den Kreißsaal
  • Lockere, dehnbare Kleidung, um nach Hause zu gehen (denkt daran, dass ihr immer noch so aussehen werdet, als wärt ihr im sechsten Monat schwanger, und eine Wochenbett-Binde tragen werdet. Also packt euch nicht eure Röhrenjeans aus der Zeit vor der Schwangerschaft ein.)
  • Kulturtasche (Zahnbürste, Zahnpasta, Deodorant, Shampoo, Duschgel, Haarbürste, Haargummis oder -klammern usw.)
  • Mobiltelefon und Telefonladekabel
  • Nicht verderbliche Snacks (zum Essen während der Wehen wie Müsliriegel, Nüsse etc.)
  • Handtücher
  • Still-BHs und Stilleinlagen
  • Badelatschen für die Dusche, falls gewünscht
  • Wochenbett-Binden, z.B. von Lansinoh, falls ihr nicht die „Surfbretter“ aus der Klink tragen wollt
  • Wochenbett-Kompresse für Geburtsverletzungen, Brust und Kaiserschnittnarbe, falls ihr lieber eure eigene dabeihabt

Eltern mit Neugeborenen im Krankenhaus

Kliniktasche fürs Baby:

  • Outfit für den Heimweg
  • Mütze fürs Haut-an-Haut-Bonding auf Station
  • Pucksack und ggf. Schlafsack für Neugeborene für nachts, wenn ihr keine Decke verwenden wollt
  • Kontaktinformationen des Kinderarztes und der Wochenbetthebamme
  • Babytrage ab Geburt – für die ersten Tage im Krankenhaus und für euren Partner
  • Kindersitz (passt nicht in die Tasche, aber nicht vergessen, ihn ins Auto zu legen!)

Kliniktasche für die Begleitperson

  • Ausweis und Dokumente (s.o.)
  • Bonding-Top
  • Zahnbürste & Co.
  • Pyjamas oder bequeme Kleidung
  • Handy und Ladegerät
  • Unterhaltung (Buch, Laptop, iPad, Kopfhörer usw.)
  • haltbare Snacks und eine wiederverwendbare Wasserflasche

Kliniktasche packen – am Ende entscheidet ihr

Jeder ist individuell. Darum schaut genau, was ihr selbst vielleicht noch braucht, um euch im Krankenhaus und während der Geburt wohlzufühlen. Habt ihr zum Beispiel eine bestimmte Schlafroutine oder nehmt Medikamente ein? Dann packt auch diese unbedingt ein. Die oben genannten Dinge sollen lediglich als Anregung und Orientierung dienen. Sie sind sozusagen der Anfang zum Kliniktasche packen. Ihr könnt sie nach eurem eigenen Bedarf abwandeln. Und seid euch sicher, je länger sie halb gepackt bei euch zuhause steht, je mehr fällt euch ein, was ihr noch brauchen könntet. Was würdet ihr in eure Kliniktasche packen?

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