Den
einen oder anderen Ausreißer nach oben gibt es noch, aber so wirklich leugnen
können wir es nicht mehr: Es geht in großen Schritten in Richtung Winter und damit
in Richtung eisige Temperaturen. Aber auch in der dunklen und kühlen Jahreszeit
ist es nach wie vor superpraktisch, seinen Nachwuchs in einer Babytrage oder einem Tragetuch durch die Welt zu tragen. Eigentlich ist es sogar
noch toller als im Sommer, weil man sich auf diese Art und Weise so schön
aneinander kuscheln kann – ohne zu schwitzen.
Damit
das aber auch so bleibt und das Baby die passende Körpertemperatur hat und
nicht unmerklich überhitzt oder unterkühlt – denkt daran, ein Neugeborenes kann
seine Körperwärme noch nicht selbst regulieren – solltet ihr beim Tragen an
kühlen Tagen einige Dinge beachten. Unsere liebe Trageexpertin Katrin hatte bereits zu Beginn
dieses Jahres ihr Expertenwissen in einem unserer Blogposts zum Besten gegeben. An
dieser Stelle möchten wir ihre wertvollen Tipps noch einmal anführen – für diejenigen,
die in der Zwischenzeit neu zu uns gestoßen sind oder diejenigen, die das
Wissen jetzt zu Winterbeginn noch einmal auffrischen wollen.
- Behaltet euer Baby stets
im Blick und kontrolliert seine Körpertemperatur im
Nacken und zwischen den Schulterblättern. Das Baby sollte weder unterkühlen
noch überhitzen. Normalerweise ist die Hautfarbe des Babys rosig. Ist ihm zu
kalt, ist die Haut eher blass bzw. bläulich marmoriert. Ist es für den Stöpsel
zu warm, hat euer Baby einen roten Kopf.
Regel: Wer bibbert, muss rein!
- Wichtig ist es, das Baby
bei kalten Temperaturen am Körper zu tragen,
d.h. nicht über der Jacke. Eure Körperwärme ist der beste Schutz! Ab dem
Laufalter ist es auch über der Jacke möglich, aber nur für sehr kurze
Zeitspannen zwischendurch.
- Zieht euch und euer Kind
der Außentemperatur entsprechend an. Die Tragehilfe ersetzt
mindestens eine Schicht Kleidung. Deshalb hat sich das Zwiebelprinzip bewährt:
verschiedene Lagen Kleidung, die ihr der Temperatur entsprechend an- oder
ausziehen könnt. Zuerst die Unterwäsche, z.B. aus Wolle/Seide
(Langarmbody/Strumpfhose bzw. Leggins), dann die normale Kleidung, wie z.B.
Sweatshirt/weiche Hose und – je nach Dicke der Tragejacke oder des Covers
sowie der Außentemperatur, kann noch ein Fleece- oder Wollwalkoverall zum
Einsatz kommen. Ein normal wattierter Schneeanzug eignet sich eher nicht, da
durch die Tragehilfe die Wärmeisolation und die Anhock-Spreiz-Haltung
beeinträchtigt werden.
- Schützt alles, was
rausschaut! Besonders im Fokus sind hier der
Kopf/Ohren (hier geht viel Körperwärme verloren, also passende Mütze wählen),
der Hals (hier hilft ein Dreieckstuch oder eine Schalmütze), die Hände
(Handschuhe anziehen oder Bündchen vom Overall umschlagen), die Beine (Kleidung
entsprechend wählen, evtl. zusätzlich Tragestulpen) und die Füße (hier können
dicke Wollsocken und Fellstiefel wärmen).
- Tragejacke, Tragecover,
Tragejackenerweiterung oder eine normale, größere Jacke
entsprechend der Temperatur und der eigenen Bedürfnisse und Wünsche auswählen.
- Achtet stets darauf,
dass das Gesicht eures Kindes frei sichtbar ist, es gut atmen kann und der
Rücken gut gestützt ist (eure Tragehilfe ist
ausreichend festgezogen). Verzichtet lieber selbst auf dicke Schals, die das
Kind beeinträchtigen und wählt lieber glatte, warme Wäsche, die auch euer
Dekolletee wärmt. Kontrolliert zwischendurch immer wieder, ob alles gut sitzt
und euer Kind es bequem hat.
- Schützt die empfindliche
Babyhaut eures Kindes mit Wettercremes, die z.B. Bienen- und
Wollwachs enthalten.
- Achtet bei Matsch,
Schnee und Eis auf ein ausreichendes Schuhprofil für euch –
auch Spikes können zusätzlichen Halt ermöglichen.
- Verzichtet auf
wintersportliche Aktivitäten mit eurem Kind in der Tragehilfe,
z.B. Skilanglauf, Rodeln und Eislaufen. Dies kann zu lebensgefährlichen
Verletzungen führen!
- Last but not least gilt: Temperaturen
im Winter nicht unterschätzen. Ihr bewegt euch, euer Kind aber nicht! Es
kann schnell zu Unterkühlung und Erfrierungen kommen.
Also, alles in Maßen (keine mehrstündigen Touren bei sehr kalten Temperaturen) und stets nach eurem Bauchgefühl agieren. Dann wird der winterliche Outdoor-Trip mit eurem Kind zu einem unvergesslich schönen Erlebnis.