Wir liiiiieben das Tragen! Naja, wen wundert’s, schließlich produzieren und verkaufen wir bei Ergobaby ja auch Babytragen. Aber die Liebe zum Tragen steckt wirklich in unserer DNA. Denn unsere Gründerin Karin Frost hat aus genau diesem Grund vor mehr als zwei Jahrzehnten ihre erste eigene Babytrage designt. Sie hat damals einfach nichts Zufriedenstellendes auf dem Markt gefunden und am Ende sogar ihr eigenes Unternehmen gegründet. Und weil wir das Tragen so sehr lieben, fällt es uns auch unwahrscheinlich schwer, nach nur einem Jahr – schließlich ist ein Baby dann offiziell kein Baby mehr – damit aufzuhören. Geht es euch auch so? Dann haben wir jetzt eine gute Nachricht für euch: Ihr müsst es auch gar nicht! Im Gegenteil, das Tragen – vor allem ein Baby auf dem Rücken tragen – hat sogar jede Menge Vorteile und ist ausdrücklich erwünscht, findet auch unsere Hebamme und Trageberaterin Katrin Ritter.
Vor allem möchte euer Baby in bestimmten Situationen oder bestimmten Tagen auch immer noch gerne getragen werden, denn es braucht immer noch eure Wärme. Wird euch euer Baby bzw. Kleinkind vorne in der Trage zu schwer, könnt ihr es ganz komfortabel auf dem Rücken tragen. Auch und gerade dann, wenn es anfängt, sich mehr und mehr zu bewegen, sich in den Stand hoch zu ziehen oder sogar seine ersten Schritte zu machen. Manche von euch mögen jetzt denken, dass es doch sicher kontraproduktiv ist, ein Kind, das gerade Laufen lernt, ständig herum zu tragen. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Warum das so ist und alle weiteren Fragen zum Thema “Baby auf dem Rücken tragen”, beantwortet euch hier und heute unsere liebe Katrin.
Ab wann darf ich mein Baby auf dem Rücken tragen?
Es ist wichtig, dass euer Nachwuchs eine Mindestgröße bzw. einen gewissen Entwicklungsstand erreicht hat, bevor ihr euer Baby auf dem Rücken tragen könnt. Es sollte mindestens sechs Monate alt sein und über eine gute Kopfkontrolle verfügen. Außerdem ist die Rückentrageweise dann legitim, wenn euer Schatz einfach zu schwer für die Bauchtrageweise geworden ist und er oder sie aber trotzdem Körpernähe braucht und sucht.
In diesen Situationen ist sie einfach super praktisch, die Rückentrageweise. Baby fühlt sich sicher und kann die Nähe zu euch genießen, während ihr die Hände und auch die Sicht frei habt, um etwas zu erledigen, z.B. Kochen, Staubsaugen, Arbeit am Computer (im Stehen) uvm. Auch Wanderungen und Entdeckungstouren allgemein sind deutlich einfacher mit einer Baby-Rückentrage. Denn ist euer Nachwuchs erstmal etwas größer, ist es schwierig, Hindernisse wie Baumwurzeln, Treppenstufen und Co. im Blick zu haben, während euer Baby vorne in der Trage sitzt. Und vor allem bei einer ergonomischen Babytrage wird euch der Großteil des Gewichts eures Babys, wie bei einem guten Wanderrucksack, abgenommen, sodass ihr den ganzen Tag komfortabel unterwegs seid.
Warum ist Tragen im Kleinkindalter trotzdem wichtig?
In den ersten vier Jahren durchlaufen Kinder die Hälfte ihrer gesamten Entwicklung! Das sollte man sich immer wieder vor Augen halten. Das bedeutet, dass sie gerade in dieser Zeit fürsorglich, bedürfnisorientiert, feinfühlig und entwicklungsangepasst von euch oder nahen Bezugspersonen betreut werden sollten. Und all das erfüllt das ergonomische Tragen mit einer Babytrage: Es erleichtert euren Familienalltag, fördert die Entwicklung eures Kindes und stillt dabei seine Grundbedürfnisse nach Nähe, Wärme und Sicherheit. Darüberhinaus stärkt es eure Eltern-Kind-Bindung enorm, wie wir nie müde werden zu betonen.
Was aber meinen wir genau damit, wenn wir davon sprechen, dass das Tragen – und dazu zählt auch, das Baby auf dem Rücken tragen – die kindliche Entwicklung fördert? Zunächst einmal hilft es bei der Aufrichtung der Wirbelsäule (zur doppelten S-Form) und bei der motorischen Entwicklung. Es aktiviert und fördert zudem das Gleichgewicht, die optische Orientierung über die Augen (als Motivator für Bewegung und Entwicklung), die Koordination, die Fußentwicklung und die Abstützreaktion der Hände. Außerdem stimuliert es die Symmetrie (aufrechte, zentrierte Haltung), bringt Schulter- und Hüftgelenke in eine gesunde Stellung in der Gelenkpfanne (Anhock-Spreiz-Haltung), reguliert den Muskeltonus und kräftigt die Muskulatur eures Babys bzw Kleinkinds.
Es funktioniert also wie ein kleines “Fitnessstudio”, aber mit gewissen Vorzügen – nämlich der Vermittlung von Geborgenheit und Liebe sowie Freiheit und Flexibilität für die Eltern. Die Kinderphysiotherapeutin Birgit Kienzle-Müller bestätigt das und sagt zusammenfassend: “Tragen ist Entwicklung von Bewegung und Basis der motorischen Entwicklung. Zudem ist es eine Interaktion zwischen Tragendem und Kind.”
Hat Tragen einen negativen Effekt auf das Laufen lernen?
Nachdem wir soeben aufgelistet haben, wie sich das Tragen auf die kindliche Entwicklung auswirkt, lautet die Antwort auf diese Frage ganz klar: Nein. Im Gegenteil. Besonders Kinder, die viel getragen worden sind, scheinen motorisch besonders fit zu sein. Das konnte unsere Expertin Katrin in ihrer bisherigen Arbeit mit jungen Familien beobachten. Denn Entwicklung findet immer über Bewegungsimpulse statt. Und die erhält euer Nachwuchs beim Tragen. Sogar schon dann, wenn er noch in eurem Bauch ist. Nach der Geburt kommt dann noch die Schwerkraft hinzu. Tragt ihr euer Baby jetzt aufrecht, stärkt dies die Muskulatur und Kraft in seinem Rumpf und fördert seine Kopfkontrolle. Somit wird das Laufen lernen durch das ergonomische Tragen in einer Babytrage optimal unterstützt. Nichtsdestotrotz sollte euer Kind natürlich auch mit Bewegungsangeboten über das Tragen hinaus, zum Beispiel in Bauchlage, in seiner Entwicklung gefördert werden. Die Mischung macht’s am Ende.
Welche Baby Rückentrage ist die Richtige?
Eine Tragehilfe muss passen. Und zwar sowohl euch als auch eurem Baby. Denn nur, wenn ihr euch alle wohl fühlt, habt ihr Spaß am Tragen. Außerdem sollte eine Babytrage mit eurem Nachwuchs mitwachsen und sich seinem Alter und seiner Entwicklung entsprechend anpassen lassen.
Die maschinengestrickte Ergobaby Babytrage Aerloom, beispielsweise, passt sich perfekt an jede Körperform an. Fast wie maßgeschneidert. Dabei ist sie leicht und atmungsaktiv und hält euren Nachwuchs in einer ergonomischen Position – auch in der Rückentrageweise. Bis zu einem Gewicht von 15,9 kg, also bis circa 3 Jahre, könnt ihr sie für euer Baby oder Kleinkind nutzen.
Auch die Ergobaby Adapt und die Ergobaby Omni erfüllen alle oben genannten Kriterien und sind ideal, um ein Baby auf dem Rücken tragen zu können. Beide Modelle gibt es aus besonders atmungsaktivem Mesh-Material (Adapt SoftFlex™ Mesh bzw Omni Breeze) oder als kuschelig weiche Baumwoll-Alternative (Adapt SoftTouch™ Cotton oder Omni Dream). Einsatzbereit sind sie von Geburt (3,2 kg) an und bis zu einem Gewicht von 20,4 kg. Der einzige Unterschied zwischen diesen beiden Tragemodellen ist der, dass die Ergobaby Omni neben der Bauch-, Hüft- und Rückentrageweise eine weitere Position anbietet, und zwar die, in der euer Baby mit Blick nach vorn (Fronttrageweise) die Welt entdecken kann.
Weil gerade auch ältere Kleinkinder schnell in die Situation kommen, dass sie auf Ausflügen plötzlich von großer Müdigkeit übermannt werden und dann auf Mamis oder Papis Arm bzw. Rücken wollen, ist auch die Ergobaby Away eine passende Option. Sie ist nämlich super kompakt und handlich und kann euch ganz unbemerkt auf jedem Städtetrip oder Wanderausflug in der Handtasche begleiten. Bei Bedarf ist sie also sofort zur Stelle und kann eurem Nachwuchs bis zu einem Gewicht von 15,9 kg die wohlverdiente Pause bescheren.
Baby auf dem Rücken tragen – Übung macht den Meister
Ihr seht also, die ersten Schritte eures Babys läuten auf keinen Fall das Ende der Tragezeit ein. Ganz und gar nicht. Nach den ersten 12 Meilensteinen eures Babys (vom ersten sozialen Lächeln bis hin zum ersten Schritt) ist euer Schatz natürlich längst noch nicht “fertig”. Tatsächlich geht die Entwicklung noch bis zur Pubertät bzw. sogar bis ins junge Erwachsenenalter weiter. So lange solltet ihr euer Kind selbstverständlich nicht mehr tragen, aber unterstützen dürft ihr diesen Prozess schon noch gerne eine Weile – mit Hilfe eurer Babytrage. Sie hilft im Gegenzug ja auch euch in eurem Alltag – Stichwort Freiheit und Flexibilität. Ihr könnt euer Baby auf dem Rücken tragen, solange ihr alle Spaß daran habt. Das sollte die Grundvoraussetzung sein.
Ihr möchtet euer Kleinkind oder Baby auf dem Rücken tragen, wisst aber nicht wie? Dann schaut euch eines unserer Anleitungsvideos an oder lasst es euch von einer TrageberaterIn zeigen. Holt euch beim Anlegen zu Anfang am besten jemanden, der euch dabei unterstützen kann. Mit etwas Übung solltet ihr es bald aber auch alleine können, ganz bestimmt. Und einen kleinen, aber wichtigen Tipp haben wir am Ende noch für euch: Behaltet euren Nachwuchs auch auf eurem Rücken immer im Blick. Kontrolliert beispielsweise mit einem kleinen Taschenspiegel regelmäßig seine Position und seinen Zustand. Schläft der kleine Knirps beispielsweise ein, solltet ihr unbedingt die Kopfstütze einsetzen oder seinen Kopf mit Hilfe der Kapuze stabilisieren (aber bitte immer auf ausreichend Luftzufuhr achten). Happy back carrying!