Baby baden – was ihr beim Baden eures Babys beachten solltet

Baby badeb

Schwerelos treiben lassen, dabei ein leichtes Plätschern im Ohr und spüren, wie das warme Wasser den Körper sanft umhüllt – die meisten von euch genießen vermutlich so ein wohltuendes und entspannendes Vollbad. Eure Babys auf jeden Fall. Zumindest gibt es nur wenige, die nicht darauf stehen. Denn Babys sind im Wasser in ihrem Element. Schließlich haben sie in der Regel neun Monate lang im Fruchtwasser gelebt. Bedeutet das aber, dass ihr euer Neugeborenes gleich nach der Geburt in die Wanne stecken dürft? Das wohl eher nicht. Aber ab wann denn dann? Und wie oft sollte man ein Baby baden? Und wie lange? Und auf was müsst ihr dabei achten? Fragen über Fragen, auf die unsere Hebamme und Baby-Expertin Katrin Ritter Antworten hat. Und die wird sie euch heute mitteilen. Für einen sorglosen Badespaß mit euren ganz kleinen Lieblingen.

Ab wann Baby baden?

Nach der Geburt befindet sich noch ein  Nabelschnurrest am Nabel eures Babys, der nach etwa 10 bis 14 Tagen von alleine abfällt. Wollt ihr auf Nummer Sicher gehen, dass keine Keime aus dem Badewasser in die Wunde gelangen, lautet die Antwort auf die Frage “Wann Baby das erste Mal baden?”: Nach circa 14 Tagen, wenn der Nabelschnurrest weg ist und der Bauchnabel nicht entzündet ist. In Einzelfällen spricht aber auch nichts gegen ein früheres Bad. Besprecht euch in diesem Fall am besten mit eurer Hebamme.

Neugeborenes waschen ohne es zu baden?

Da eure Kleinen noch nicht richtig schwitzen bzw. ihr Schweiß noch nicht riecht, reicht in der Regel eine Katzenwäsche auf dem Wickeltisch. Aber die sollte gründlich sein und sämtliche Speckfalten berücksichtigen. Denn in denen sammeln sich gerne Schmutz, Fussel, Spuck- und Milchreste. Vor allem in denen am Hals. Po- und Genitalbereich solltet ihr sowieso bei jedem Windelwechsel mit einem feuchten, weichen Waschlappen gründlich reinigen und abtrocknen. Am besten stellt ihr euch gleich eine Schüssel mit lauwarmen Wasser an den Wickeltisch.

Wie oft Baby baden?

Obwohl eure Babys echte Wasserratten sind, gilt bei ihnen: weniger ist mehr. Denn Babys Haut ist noch sehr empfindlich und häufige Bäder können die Haut austrocknen lassen. Also lasst euer Baby lieber nur ein- bis max. zweimal die Woche für fünf bis zehn Minuten ins warme Nass eintauchen.

So geht’s: Baby richtig baden

Ist euer Neugeborenes bereit für sein erstes Bad, gibt es einiges zu beachten. Zeitpunkt, Temperatur des Babybades, der richtige Badegriff oder auch die Vor- und Nachbereitung. Wir wollen euch mal die wichtigsten Aspekte für ein gelungenes Babybad auflisten:   

Baby baden – welche Möglichkeiten gibt es?

Kleine Babybadewanne (mit oder ohne Gestell)

In einer kleinen Badewanne könnt ihr euer Baby besser halten als in einer großen. Ihr müsst euch nicht so tief herunterbeugen und auch nicht so viel Wasser einlassen. Mit Gestell ist sie besonders rücken- und beckenbodenschonend, da ihr euer Baby angenehm im Stehen baden könnt. Bedenkt bei der Wahl des Standorts allerdings, dass ihr die Wanne noch mit Wasser befüllen und dieses nach dem Bad auch wieder ausschütten müsst. Also am besten gleich neben dem Waschbecken aufbauen und auch einen passenden Schlauch zum Ablassen besorgen. Besonders praktisch ist eine Wickeleinheit mit Babybadewanne darunter, die ihr problemlos einfach auf eure Badewanne (falls ihr eine habt) setzen könnt. Zum Baden die Wanne einfach herausziehen und Wasser einfüllen bzw. ablassen. Das macht am wenigsten Arbeit.

Baby baden ohne Babybadewanne:

Baby Eimer baden

Ein Badeeimer ist platz- und wassersparend, allerdings ist er zum Waschen nur bedingt geeignet. Wer Baby im Eimer baden möchte, sollte es vorab mit einem Waschlappen gründlich waschen und dann erst in den Eimer setzen. Dieser dient dann vor allem zur Entspannung und zur Beruhigung in Schreizeiten. Übrigens: ein normaler Haushaltseimer ist dafür nicht geeignet. Ein Badeeimer hat nämlich einen größeren Durchmesser, keine scharfen Kanten und einen festeren Stand. Safety first.

Baden mit Baby in der großen Badewanne

Mit etwa drei Monaten könnt ihr auch gemeinsam mit Baby baden, in der großen Wanne selbstverständlich. Achtet darauf, dass ihr dafür immer zu zweit seid, damit eine/r das Baby anreichen und abnehmen kann, wenn der/die andere/r in der Wanne ist. Es besteht Ausrutschgefahr!

Baby baden im Waschbecken

Ist euer Waschbecken groß genug, spricht nichts dagegen, wenn ihr euren Schatz in den ersten Wochen einfach darin badet. Bitte auf Hygiene achten (vorher säubern) und vorsichtig mit dem Wasserhahn (kein Wasser mit Baby im Becken nachfüllen, es könnte zu warm sein).

Gemeinsam mit Baby duschen

Ab einem Alter von etwa fünf bis sechs Monaten könnt ihr auch gemeinsam mit eurem Baby duschen, indem ihr es auf dem Arm haltet. Je früher ihr das Duschen mit eurem Baby übt, umso eher akzeptiert es das Wasser von oben. Auch hier solltet ihr bedenken, dass es sehr rutschig werden kann – sowohl in der Dusche als auch außerhalb. Also holt euch auch hier am besten Unterstützung und lasst euch das Baby durch eine zweite Person anreichen und abnehmen. Auf dem Boden solltet ihr einen Anti-Rutsch-Schutz anbringen. Bitte überprüft auch das Wasser auf Legionellen, da dies zu Lungenentzündungen führen kann..

Foto von istock

Wann ist der richtige Zeitpunkt ein Baby zu baden?

Eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Denn jedes Baby ist anders und auch jede Familie hat ihren ganz eigenen Tagesablauf. Den einen passt das Babybad am besten in die Morgenroutine. Für andere ist es ideal als Vorbereitung für den Abendschlaf. So ein Bad ist für Babys nämlich echt aufregend und nicht selten fallen sie im Anschluss in einen längeren und tiefen Schlaf. Findet also am besten selbst heraus, wann ihr euer Baby baden möchtet. Allerdings sollte es weder total hungrig sein noch sollte es gerade erst gegessen haben. Beides ist kontraproduktiv für ein entspanntes Babybad.

Baby baden Temperatur

Ideal ist eine Wassertemperatur von circa 36 – 37 Grad Celsius. Überprüft diese unbedingt vorab mit einem Badethermometer. Seid ihr bereits routiniert darin, reicht auch ein Temperaturcheck mit Handgelenk oder Ellenbogen. Das Wasser sollte sich eher kühl als heiß anfühlen. Lasst das Wasser grundsätzlich vorher ein und lasst nie heißes oder warmes Wasser nachträglich einlaufen. Hier besteht akute Verbrühungsgefahr! Die Zimmertemperatur liegt dabei idealerweise bei 23 bis 24 Grad. Dreht einfach vorab schonmal die Heizung auf und schaltet ggfs. den Heizstrahler am Wickeltisch ein.

Badezusätze fürs Babybad

Klares Wasser reicht zum Waschen eures Babys völlig aus. Lediglich wenn euer Baby besonders trockene Haut hat, könnt ihr zusätzlich einen Schuss neutrales Öl (Oliven- oder Mandelöl) oder Muttermilch zum Badewasser geben.
Fängt euer Baby an zu krabbeln oder zu laufen, könnt ihr bei Bedarf anfangen, ein mildes Duschgel oder Shampoo zu verwenden. Achtet darauf, dass dieses keine bzw. wenig Zusatz- oder Duftsstoffe enthält und einen hautfreundlichen pH-Wert aufweist (5,5 bis 6). Einzige Ausnahme: fettige Haare oder Geburtstreste, die sich nicht durch Wasser lösen lassen. Dann darf auch schon vorher ein sanftes Babyshampoo zum Einsatz kommen. 

Baby baden – der richtige Griff     

Da ein nasses Baby ganz schön rutschig werden kann, solltet ihr es absolut sicher in den Armen bzw. Händen halten. Ein spezieller Badegriff dazu sieht folgendermaßen aus (Beispiel mit Babys Kopf auf linkem Arm):

  • Linker Arm unter Kopf und Schulter/oberen Rücken eures Babys
  • Mit Zeigefinger und Daumen den Arm umfassen
  • Rechte Hand an Babys Po
  • Zeigefinger und Daumen der rechten Hand umfassen den Oberschenkel.

Baby richtig baden, aber wie? Eine Anleitung

Soweit die Bade-Basics. Damit ihr mitten im Badebusiness nicht plötzlich feststellt, dass etwas nicht da liegt, wo es sein sollte und ihr mit nassem Baby durch die Zimmer rennt, geben wir euch noch einen Ablaufplan zur Orientierung mit an die Hand. So geht garantiert nichts schief:

  1. Alle Fenster und Türen schließen und Bade- und Wickelzimmer auf ca. 23 Grad aufheizen.
  2. Wickelplatz mit allen benötigten Wickelutensilien und Babykleidung vorbereiten, ggfs schon den Heizstrahler einschalten.
  3. Waschlappen, Badethermometer, (vorgewärmtes) Badehandtuch, Spucktuch, ggfs. Badezusatz wie Olivenöl oder Muttermilch griffbereit neben die Wanne legen.
  4. Dann das 36- 37 Grad warme Wasser in die Babybadewanne einlassen, bis der Boden etwa 12-15 Zentimeter tief mit Wasser bedeckt ist. Temperatur prüfen!  
  5. Einen weichen Waschlappen befeuchten und für die Gesichtsreinigung am Wannenrand parken.
  6. Ist Babys Haut trocken, können nun Badezusätze wie ein neutrales Öl oder Muttermilch zugegeben werden.
  7. Euer Baby ausziehen und gegebenenfalls den Popo säubern. Nehmt es nun sicher in den Badegriff.
  8. Jetzt setzt ihr euer Baby langsam und mit absoluter Ruhe in das Badewasser. Lächelt es dabei an und sprecht in sanfter Stimme zu ihm oder ihr. Lasst dabei zuerst die Füße achtsam ins Wasser und bewegt diese langsam in Richtung Wannenrand.
  9. Berühren die Füßchen den Rand der Badewanne, könnt ihr nun die stützende Hand am Popo eures Babys wegnehmen und mit dieser euer Baby waschen.
  10. Dafür nehmt ihr den vorbereiteten feuchten Waschlappen und reinigt zunächst das Gesicht eures Babys. Fangt mit den Augen an (von außen nach innen) und macht dann mit dem restlichen Gesicht weiter. Haare bitte noch aussparen. Für das Gesicht solltet ihr nicht das Badewasser nutzen.
  11. Wascht euer Baby im Anschluss sanft von oben nach unten mit dem Waschlappen ab. Den Genitalbereich zuletzt. Denkt dabei an die Hautfalten, in denen sich der Schmutz gerne versteckt: hinter den Ohren, in den Arm- und Leistenbeugen, am Hals,…
  12. Zum Schluss dann erst die Haare mit dem Waschlappen oder dem Spucktuch waschen, damit euer kleiner Schatz nicht so schnell auskühlt.
  13. Wenn ihr wollt, könnt ihr nach dem Waschen das Spucktuch über euer Baby ausbreiten, damit es nicht auskühlt und sich geborgener fühlt. Benetzt es dabei immer wieder mit warmem Wasser. So kann euer Baby noch ein wenig in der Wanne entspannen.
  14. Jetzt wieder den Badegriff wie zu Beginn anwenden (die freie Hand zurück an Babys Popo und Oberschenkel) und euer Baby langsam aus der Badewanne heben.
  15. In das vorgewärmte Handtuch wickeln und sanft trockentupfen oder -kuscheln. An die Hautfalten und die Zehenzwischenräume denken! Eincremen nur in Absprache mit Hebamme oder kinderärztlicher Praxis. Bitte auf keinen Fall fönen: das kann zu Verbrennungen führen oder Schlimmeres, wenn Baby z.B. plötzlich uriniert und den Fön trifft.

Unsicherheit adé – mit unseren Badetipps könnt ihr entspannt euer Baby baden

Wow, wer hätte gedacht, dass es so viel zu beachten gibt, wenn man sein Baby baden will! Aber ihr kennt das ja: mit so einem kleinen Neugeborenen fühlt sich plötzlich alles anders und neu an. Und für den kleinen Knirps ist es das ja auch. Er oder sie erlebt alles zum ersten Mal und da möchte man einfach nichts falsch machen. Und genau deshalb sind wir heute auf so viele Details rund um das Thema “Baby baden” eingegangen. Habt ihr euren Nachwuchs dann erstmal einige Male gebadet, werdet ihr merken, dass alle Handgriffe sitzen und ihr aus dem Bauch heraus alles richtig macht. Garantiert. Lasst es euch aber auf jeden Fall von eurer Hebamme mindestens einmal zeigen und wechselt euch beim Baden auch mal ab. Viel Spaß!


Beitragsbild von Istock

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