Mal eben das Baby ablegen, damit ihr kurz… An dieser Stelle dürft ihr jetzt eine Alltagssituation eurer Wahl einsetzen, in der ihr beide Hände braucht oder das Tragen eures Schatzes einfach nicht die optimale Option ist. Na, fällt euch da was ein? Auf Toilette gehen vielleicht? Duschen? Rückbildung? Oder etwas ganz anderes? Wo legt ihr euren kleinen Schatz ab, ohne dass dieser sich sofort darüber beschwert, weil er nicht mehr nah bei Mama sein kann? Das Bett ist es sicherlich nicht. Federwiege, Autobabyschale, Babywippe, Laufstall? Wenn ihr euch auch gerade die Frage stellt, wo ihr euer Kind am besten ablegen könnt, dann können wir euch vielleicht weiterhelfen. Zusammen mit unserer Expertin und Hebamme Katrin Ritter schauen wir uns heute mal die unterschiedlichen Ablagemöglichkeiten an.
Welche Ablagemöglichkeiten gibt es neben Babywippe und Federwiege?
Ihr seid auf der Suche nach einem Ort, an dem ihr euren Nachwuchs für kurze Zeit sicher ablegen könnt, an dem er oder sie sich wohlfühlt, euch sehen, hören und spüren kann. Etwas, das ergonomisch und bequem ist und das ihr überall mit hinnehmen könnt. Dann schauen wir mal, welche Möglichkeiten es gibt. Vielleicht ist ja das passende für euch dabei.
Babywippe
Hier gibt es solche und solche. Grundsätzlich sind die meisten Babywippen mobil, klein und kompakt genug, um sie überall hin mitzunehmen, meist auch bequem, leicht im Handling und mit Gurten ausgestattet, so dass euer Baby sicher darin platziert werden kann. Liegt euer Baby in der Wippe, kann es – je nach Alter und Konstruktion der Wippe – lernen, durch eigene Bewegungen die Liegefläche ins Wippen bzw. in Bewegung zu bringen und sich damit selbst zu regulieren. Damit sie aber wirklich der ideale Ablageort für euer Baby ist, müsst ihr unbedingt darauf achten, dass sie ergonomisch ist (am besten ab Geburt), mit eurem Baby mitwächst, eine Haltung wie beim Tragen in der Babytrage ermöglicht (Wirbelsäule gestützt, Anhock-Spreiz-Haltung) und Babys Kopf ausreichend Platz bietet, damit es diesen auf natürliche Weise drehen und halten kann. Außerdem wichtig: versucht elektrischen Antrieb und damit eine mögliche Überstimulation zu vermeiden.
Elektrische Schaukel
Eine elektrische Schaukel führt schnell dazu, dass ein unruhiges und quengelndes Baby zur Ruhe kommt. Jackpot! Vielleicht schläft es ja sogar durch das Schaukeln ein? Aber halt! Genau das soll es ja eigentlich nicht.
Die ständigen Bewegungen, das stete Hin und Her und das Geräusch des Motors mögen zwar einschläfernd sein, aber sie sind eben auch permanente Reize, die auf euer Baby von außen einwirken und es schnell überfordern. Besser wäre es, wenn euer Baby je nach Bedürfnis und Situation selbst bestimmen kann, ob ihm Bewegung gut tut oder eben nicht. Zum Beispiel, indem es die Schaukel selbst antreibt und es dadurch lernt, sich selbst zu regulieren.
Ein weiterer Nachteil ist, dass euer Baby quasi “süchtig” werden kann, nach dieser Art der Bewegung. Das heißt, wenn es lernt, seine Gefühle nur durch diesen äußeren Reiz zu regulieren und nur durch das ständige Schaukeln in den Schlaf zu finden, dann müsst ihr ihm genau das bieten, und zwar immer und überall.
Darüberhinaus sind Schaukeln wie diese meist unergonomisch designt, weil die Liegefläche der Schaukel keine Unterstützung bietet und euer Kind rund darin liegt. Da kann es passieren, dass das Kinn eures Babys auf die Brust gedrückt wird und dies die Atmung einschränkt. Zudem ganz wichtig: Alle diese Gerätschaften sind zum Schlafen weder geeignet, noch empfohlen.
Neugeborenen-Aufsatz für den Hochstuhl
Beim Abendessen auf einer Höhe mit Mama und Papa sein… Das klingt doch so, als würde das vielen Babys sehr gefallen. Tut es auch. Und in der Küche beim Kochen kann euer Baby darin auch jeden eurer Handgriffe beobachten und ihr habt es auf Augenhöhe im Blick. Allerdings gilt es auch hier auf die Ergonomie zu achten. Diese Aufsätze sind oft nicht ergonomisch geformt, das heißt, Babys Körper wird beispielsweise nicht entwicklungsgerecht unterstützt und die bereits angesprochene Hinterkopfgröße (euer Kind braucht zum Drehen des Kopfes Platz) nicht berücksichtigt. Und, je nach Aufteilung eurer Wohnung oder eures Hauses könnte es recht sperrig werden, den Hochstuhl von Raum zu Raum zu transportieren.
Federwiege
Die Federwiege ist mittlerweile leider ein bei Eltern sehr beliebter Helfer im Alltag mit Baby, da es ihr oft auf den ersten Blick gut gelingt, ein Baby zu beruhigen oder es sogar in den Schlaf zu wiegen. Ihr befestigt die Baby-Hängematte an einem Deckenhaken, einem Türrahmen oder an einem extra dafür vorgesehenen Gestell und startet den Motor. Das gleichbleibende Wippen erledigt dann den Rest und ihr könnt eurem Vorhaben vielleicht nachgehen, ohne selbst zunächst einmal euer Kind zu beruhigen.
Soweit, so gut, aber: Ähnlich wie bei der elektrischen Schaukel passt hier aus fachlicher Perspektive vieles nicht. Euer Baby liegt beispielsweise sehr unergonomisch mit einem gerundeten, zusammengesackten Rücken in dem Tuch der Federwiege. Dabei wird sein Köpfchen meistens auf die Brust gedrückt, was zu einer erschwerten Atmung führen kann. Und nicht nur das. Sein Köpfchen ist auch gezwungen, in der Position zu bleiben, in die ihr es gelegt habt – denn der Platz, den es zum Drehen seines Kopfes benötigt, gerade in den ersten Monaten, ist nicht gegeben.
Außerdem lässt sich die Federwiege nicht alters- und entwicklungsgerecht anpassen. Sie fördert auch nicht die Selbstregulation, da die Impulse für die Bewegung von außen gegeben werden und euer Kind euch gar nicht sehen kann. Das bedeutet dann auch, wie schon bei der elektrischen Schaukel, dass zu viele Reize von außen auf euren Schatz einwirken, was ihn oder sie einfach überfordern kann und süchtig macht nach mehr. Ja, einschlafen tun die Mäuse manchmal bei dem gleichbleibenden Wippen, aber zum einen widerspricht dies nunmal den Empfehlungen, die die Fachwelt zur Vorbeugung des Plötzlichen Kindstods ausspricht (Schlafen bitte nur auf einer festen und atmungsaktiven Matratze), zum anderen wacht euer Schatz meistens sehr rasch wieder auf, da es spürt, dass ihr nicht da seid und niemand seine Bedürfnisse co-reguliert.
Autobabyschale bzw. Autositz
Praktisch ist so eine Autobabyschale schon. Ihr braucht sie sowieso und müsst für euer Alltagsszenario gar nichts Neues mehr anschaffen. Sie findet ihren Platz neben der Dusche, neben euch auf dem Boden am Küchentisch oder wo auch immer ihr euren Schatz gerade haben möchtet. Er oder sie kann euch im Blick behalten und ihr könnt immer wieder mit eurem Nachwuchs interagieren. Das fördert eure Bindung. Aber: Ein Autositz ist so konstruiert, dass er eine maximale Sicherheit bei Autofahrten gewährleistet, zu Hause aber die Bewegung sehr einschränkt und oft auch nicht so ergonomisch ist. So ist z.B. nur eine eingeschränkte Kopfbewegung möglich und auch die Beinhaltung ist, je nach Hersteller unterschiedlich, nicht so optimal. Daher: kurze Fahrten im Auto ja, zu Hause eher nein. Also lasst ihn am besten im Auto; das ständige Herumschleppen des Sitzes ist eh für eure Rücken- und Beckenbodengesundheit nicht wirklich förderlich.
Boden oder Spielmatte
Ab auf den Boden mit euren Lieblingen! Ja, zum Spielen und fürs Üben der Bauchlage ist das genau der Ort, wo wir eure kleinen Schätze sehen wollen. Aber für so ein kleines Neugeborenes ist die Spielmatte einfach zu kalt und zu unergonomisch, wenn es gerade mal nicht getragen wird oder im Bett schläft – vor allem, wenn ihr ja eigentlich gerade nicht direkt daneben sitzen wollt. Mit seiner noch nicht gestreckten Wirbelsäule und den nach vorn orientierten Hüftgelenken kann euer kleines Baby auch gar nicht stabil auf der geraden Unterlage liegen. Das ist eine sehr ungemütliche Position für zwischendurch. Je älter euer Schatz aber wird, desto mehr Zeit verbringt es dann natürlich auf dem Boden, um seine motorische Entwicklung im Spiel weiterzuentwickeln.
Laufstall
Der Laufstall ist da schon etwas geeigneter, gerade wenn ihr Haustiere habt – aber eigentlich auch eher für ältere Babys zum Spielen oder zum Üben der Bauchlage. Für Neugeborene ist er leider ähnlich unbequem wie schon die Spielmatte, da auch hier keine ergonomische Position eingenommen werden kann. Und noch was: flexibel überall mit hinnehmen? Fehlanzeige.
Sofa
Was noch? Wenn ihr euch so umschaut, fällt euer Blick vielleicht auf das Sofa. Wer braucht schon ein extra Baby-Accessoire oder Möbelstück, wenn er etwas bequemes, praktisches und kuscheliges direkt vor sich stehen hat? Doch leider schafft es euer Lieblingsort nicht auf unsere Favoritenliste. Das Sofa ist als möglicher Ablageort für ein Baby einfach zu gefährlich. Euer Baby könnte herunterfallen oder mit dem Gesicht in ein Kissen oder eine Sofaritze rollen und im schlimmsten Fall sogar ersticken!
Kissen oder Nestchen
Ein Kissen oder Nestchen auf dem Sofa bietet einerseits schonmal etwas mehr Sicherheit. Es begrenzt euer Baby, ist gemütlich und kann überall mit hingenommen werden. Dennoch kann es je nach Konstruktion dann doch auch eine gewisse Unsicherheit mit sich bringen. Auch hier lauert Erstickungs- und Sturzgefahr. Und wirklich ergonomisch sind die meisten Nestchen (je nach Konstruktion) auch nicht.
Gehfrei und Babyhopser
Absolutes Nein aus Hebammensicht! Zuallererst ist ein Gehfrei oder ein Babyhopser für Neugeborene natürlich sowieso tabu, aber auch später fördert es in keinster Weise Babys Entwicklung und kann sogar gesundheitsschädlich sein. Also bitte Finger weg!
Anforderungen an den idealen Ablageort
Das sind sie also, die Ablagemöglichkeiten für eure Babys. Die, die ihr euch vorgestellt habt, war noch nicht dabei? Dann möchten wir euch hier noch einmal einen Überblick geben über die Anforderungen, die ihr an die Aufbewahrung eurer Wahl stellen solltet:
Ergonomisch: Wirbelsäule gestützt, Position wie beim Tragen, Anhock-Spreizhaltung und ausreichend Platz, damit euer Baby sein Köpfchen drehen kann.
Mitwachsend: Nicht nur der Körper eures Babys entwickelt sich immer weiter, auch seine Bedürfnisse können in einer Woche schon ganz andere sein. Deshalb sollte die Aufbewahrung sich entsprechend anpassen lassen.
Sicher und gesund: Euer Baby sollte in seiner natürlichen Haltung so gesichert sein, dass ihr keine Angst vor Stürzen oder Ähnlichem haben müsst.
Komfortabel: Nur wenn es kuschelig und bequem ist, fühlt sich euer Nachwuchs wohl.
Entwicklungsfördernd: Genügend Platz zum Wachsen und Bewegen sowie unterstützend beim Erlernen der Selbstregulation – das sollte eine ideale Aufbewahrung bieten.
Nicht überstimulierend: Natürliche Bewegungen, die euer Schatz selbst auslösen kann, sind am besten. So wird auch die Selbstregulation gefördert.
Nicht schlaffördernd: Euer Baby soll ja nur kurz auf euch warten und nicht sofort schlafen – der Schlafrhythmus lässt grüßen. Zudem wird in all diesen Alltagshelfern das Schlafen nicht empfohlen.
Bindungsfördernd: Euer Baby kann euch immer sehen, fühlt sich sicher und geborgen und ihr könnt mit ihm interagieren – das fördert eure Bindung.
Flexibel und mobil: Die Aufbewahrung eurer Wahl solltet ihr überall mit hinnehmen können.
Einfaches, schnelles Handling: Der Alltagshelfer sollte sich schnell und einfach aufbauen bzw. Platzieren lassen, damit ihr gut auf die Bedürfnisse eures Schatzes eingehen könnt. Bitte bedenken: Zum Hinlegen des Babys braucht ihr immer zwei Hände.
Klein und kompakt: Braucht ihr die Aufbewahrung mal nicht, ist es wunderbar, wenn diese einfach irgendwo verstaut werden kann.
Babywippe, Federwiege & Co. – unsere Empfehlung
Ergonomisch, mitwachsend, sicher, komfortabel, entwicklungs- und bindungsfördernd, nicht überstimulierend und nicht schlaffördernd, flexibel, klein, kompakt sowie einfach im Handling – die Liste der Anforderungen an einen Ablageort im Alltag mit Baby ist lang. Unsere Empfehlung an dieser Stelle: eine ergonomische Babywippe, wie unsere Evolve 3-in-1 Babywippe. Sie erfüllt einfach alle Punkte auf der Checkliste und dürfte für euer Einsatzszenario vermutlich oft die richtige Wahl sein.