Hautpflege während der Schwangerschaft und nach der Geburt: So könnt ihr eure Haut unterstützen!

Hautpflege in der Schwangerschaft

Ein Baby zu bekommen ist eine unglaubliche Reise, die viele Veränderungen in eurem Körper mit sich bringt – das habt ihr sicher schon bemerkt! Während ihr euch auf das Wachstum eures Babys konzentriert, fallen euch vielleicht auch die vielen Veränderungen eurer Haut auf!

Manche Frauen sprechen vom berühmten Schwangerschaftsleuchten, andere fühlen sich mit all den hormonellen Veränderungen eher unwohl. Von schwangerschaftsbedingten Hautproblemen bis hin zu Hautpflegeroutinen nach der Geburt – dieser Blogbeitrag deckt alles ab, was ihr über Hautpflege in der Schwangerschaft und nach der Geburt wissen müsst. Wichtig ist aber: Habt ihr richtige Beschwerden und Hautprobleme, fragt bitte eure Hebamme oder gynäkologische Praxis.

Hautveränderungen während der Schwangerschaft

Schwangerschaftshormone können eine Reihe von Hautveränderungen auslösen, sowohl erfreuliche als auch herausfordernde. Hier ist, was ihr erwarten könnt:

  1. Das “Schwangersglühen”:
    Viele Schwangere erleben das oft erwähnte “Schwangerschaftsleuchten”. Dies liegt an der erhöhten Durchblutung, weil die Blutgefäße sich weiten. Eure Haut sieht jetzt strahlender und rosiger aus. Schwangerschaftshormone regen zudem die Talgproduktion der Haut an, was das Glühen noch verstärkt.
  2. Hyperpigmentierung:

    Einige entwickeln während der Schwangerschaft eine Hyperpigmentierung an verschiedenen Körperstellen. Der Brustwarzenvorhof, der Genitalbereich und die senkrechte Bindegewebsnaht , die über den Bauchnabel hinweggeht (Linea alba) sind am häufigsten betroffen. Die Bindegewensnaht verwandelt sich in der Schwangerschaft in eine dunkle Linie (Linea nigra). Zudem können dunkle Flecken  im Gesicht auftreten (Melasma), besonders auf Wangen, Stirn und Oberlippe. Sonnenschutz ist wichtig, um eine Verschlimmerung des Melasmas zu verhindern.
  3. Schwangerschafts- oder Dehnungsstreifen:
    Dehnungsstreifen (rosa bis blauviolette Linien) sind während der Schwangerschaft häufig, besonders am Bauch, an der Brust, an den Hüften und Oberschenkeln. Wenn ihr möchtet, kann gut befeuchtete Haut ihr Auftreten minimieren. Die meisten Schwangerschaftsstreifen verschwinden in der Regel nach der Geburt, aber oft nicht vollständig. Viele Frauen sehen ihre Dehnungsstreifen aber auch als schöne Erinnerung an die unglaubliche Leistung ihres Körpers!
  4. Akne und fettige Haut:
    Hormonschwankungen können zu erhöhter Talgproduktion führen, was Akne verursachen kann. Seid vorsichtig mit Hautpflegeprodukten während der Schwangerschaft und wählt sanfte, nicht-komedogene (verstopfen die Poren nicht) Optionen.
  5. Hautempfindlichkeit:
    Manche Frauen erleben während der Schwangerschaft eine erhöhte Hautempfindlichkeit. Eure Haut reagiert möglicherweise anders auf Pflegeprodukte, daher ist es ratsam, neue Produkte zuerst zu testen.
  6. Juckende Haut in der Schwangerschaft:
    Juckende Haut ist in der Schwangerschaft sehr häufig. Oft ist die Haut einfach nur trocken und es helfen Pflegeprodukte oder auch Kleidung aus Baumwolle statt Kunstfaser. Manchmal sind aber auch innere Erkrankungen für das starke Hautjucken verantwortlich. So gibt es z.B. einen schwangerschaftsbedingten Gallenstau der Leber (intrahepatische Cholestase) mit einem starken Juckreiz ohne Ausschlag, v.a. im Bereich der Handflächen und Fußsohlen. Eine weitere Erkrankung ist die polymorphe Schwangerschaftsdermatose mit starkem Juckreiz und ekzematösen oder knötchenförmigen Hautveränderungen. Beide Hauterkrankungen sollten unbedingt ärztlich abgeklärt und behandelt werden. .
  7. Krampfadern: Hiervon sind ca. 35 % der Erstgebärenden und 70 % der Mehrgebärenden betroffen. Erweiterte, geschlängelte oberflächliche Venen schimmern violett oder bläulich durch die Haut und treten oft hervor. Sie bilden sich an den Beinen oder auch im Genitalbereich. Ursächlich ist die größere Blutmenge in der Schwangerschaft und das zunehmende Gewicht des Kindes, so dass das Blut insgesamt schlechter abfließen kann. Doch eine gute Nachricht gibt es: Meist bilden sie sich in den ersten drei bis vier Monaten nach der Geburt wieder zurück.   
  8. Hämorrhoiden: Dies sind Erweiterungen der Blutgefäße am Darmausgang, einfach gesagt: Krampfadern am After. In der Regel entstehen sie durch einen zu harten Stuhlgang (Verstopfung ist typisch in der Schwangerschaft) und ein zu starkes Pressen auf der Toilette. Und die Schwangerschaftshormone tun natürlich ihr Übriges auch noch dazu. Also unbedingt mit der Hebamme besprechen oder ab zum Proktologen.      
Hautpflege in der Schwangerschaft
📷 Ron Lach , Pexels

Hautpflege in der Schwangerschaft

Die Hautpflege während der Schwangerschaft erfordert einige Anpassungen eurer Routine. Wenn ihr noch keine natürlichen Produkte verwendet, empfehlen wir, Produkte zu finden, die sicher und sanft zur Haut sind. Das mag überwältigend erscheinen, aber fangt einfach damit an, ein Produkt nach dem anderen auszutauschen. Ihr müsst nicht all eure Make-up- und Hautpflegeprodukte auf einmal ersetzen oder eine völlig neue Hautpflegeroutine für die Schwangerschaft erstellen!

Hier einige wichtige Tipps:

  1. Sonnenschutz:
    Sonnencreme ist euer bester Freund während der Schwangerschaft. Verwendet täglich eine Sonnencreme mit breitem Spektrum und mindestens LSF 30, auch an bewölkten Tagen. Der Schutz eurer Haut vor UV-Strahlen ist wichtig, um Melasma und andere pigmentbedingte Probleme zu verhindern.
  2. Überprüft eure Hautpflegeprodukte:
    Eure Haut ist euer größtes Organ! Alles, was ihr darauf auftragt, wird in euren Blutkreislauf aufgenommen. Seid also vorsichtig mit den Produkten, die ihr verwendet. Wählt einen milden, seifenfreien Reiniger, um eure Haut nicht auszutrocknen. Vermeidet aggressive Peelings und Scrubs, da eure Haut empfindlicher sein könnte als sonst. Meidet auch Produkte mit Retinoiden, Salicylsäure und anderen potenziell schädlichen Inhaltsstoffen während der Schwangerschaft. Feuchtigkeit ist der Schlüssel zu gesunder Haut. Verwendet eine schwangerschaftssichere Feuchtigkeitscreme, um Trockenheit und Juckreiz vorzubeugen, besonders wenn euer Bauch wächst. Fragt eure Hebamme oder gynäkologische Praxis oder einen Hautarzt um Rat.
  3. Bleibt hydriert und esst gesund:
    Viel Wasser zu trinken ist wichtig. Versucht auch, eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Nährstoffen zu euch zu nehmen, um sowohl eure Haut als auch eure allgemeine Gesundheit zu unterstützen.

Hautpflege nach der Schwangerschaft

Auch nach der Geburt kann sich eure Haut weiter verändern. So pflegt ihr eure Haut in der Zeit nach der Geburt:

  1. Hormonelle Veränderungen:
    Hormonschwankungen nach der Geburt können zu anhaltenden Hautproblemen wie Akne führen. Sprecht mit einem Hautarzt, wenn ihr Hautprobleme habt, die sich mit der Zeit oder grundlegender Hautpflege nicht bessern.
  2. Narbenpflege:
    Wenn ihr einen Kaiserschnitt oder einen Dammschnitt hattet, befolgt die Anweisungen eures Arztes/eurer Ärtzin bzw. Eurer Hebamme zur Narbenpflege. Haltet die Wunde sauber und tragt empfohlene Salben oder Cremes auf. Macht euch keine Sorgen über mögliche Narben und deren kosmetische Auswirkungen. Ihr habt gerade ein Kind zur Welt gebracht! Gebt eurem Körper Zeit zu heilen und konzentriert euch auf die wunderbare Leistung, die er vollbracht hat.
  3. Haarausfall:
    Einige Frauen erleben nach der Geburt Haarausfall. Obwohl dies meist vorübergehend ist, achtet auf eine ausgewogene Ernährung mit wichtigen Nährstoffen, um das Haarwachstum zu unterstützen. Und freut euch auf den niedlichen Baby-Pony (ihr werdet schon sehen, was wir meinen!).
  1. Weiterhin Sonnenschutz:
    Verwendet weiterhin Sonnencreme und schützt eure Haut vor der Sonne, besonders wenn ihr stillt und anfällig für Melasma seid.
  1. Passt eure Hautpflegeroutine an:
    Da sich eure Haut nach der Geburt weiter verändern kann, passt eure Hautpflegeroutine bei Bedarf an. Integriert neue Produkte nach und nach in eure Routine und seid vorsichtig mit aggressiven Behandlungen oder Produkten.
  1. Ruhe:
    Ausreichend Schlaf ist wichtig für gesunde Haut. Mit einem Neugeborenen kann das schwierig sein. Versucht euch auszuruhen, wann immer möglich. Scheut euch nicht, um Hilfe zu bitten. Die Betreuung eines Neugeborenen ist anspruchsvoll, und Selbstfürsorge ist wichtig für eure Gesundheit.
  1. Hydratation und Ernährung:
    Trinkt weiterhin viel Wasser und ernährt euch so gut wie möglich, um eure Haut und allgemeine Gesundheit zu unterstützen.

Hautpflege in der Schwangerschaft und danach – ihr schafft das!

Schwangerschaft und die Zeit danach bringen viele Veränderungen für euren Körper. Vom Schwangerschaftsglühen bis zu Dehnungsstreifen, von Narbenpflege bis zum Babyhaarwuchs – das Verständnis dieser Veränderungen und eine achtsame Hautpflegeroutine können euch helfen, während eurer Reise zur Elternschaft eine gesunde, strahlende Haut zu bewahren.

Denkt daran, Sonnenschutz, Hydratation und sanfte Hautpflege zu priorisieren. Und am wichtigsten: Pflegt euch selbst und sucht Unterstützung bei Hebamme und der Arztpraxis eurer Wahl, wenn ihr sie braucht, um euer Wohlbefinden in dieser besonderen Zeit sicherzustellen. Ihr schafft das!

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